Unsere Aufgabe ist es, alle Kinder für die Zukunft fit zu machen
Raus aus der Komfort-Zone! Das gilt sowohl für die Lehrkräfte als auch die Schüler*innen. Sich als Lehrer*in nicht weiterzuentwickeln ist genauso falsch wie als Schüler*in keine Selbstverantwortung zu übernehmen. Im Interview erläutert Silke Müller, Schulleiterin der Waldschule Hatten, wie sie zu dieser Überzeugung gelangt ist.
Was sind für Sie die wichtigsten Synergieeffekte aus Inklusion und Digitalisierung?
Wo sehen Sie den Mehrwert, den Digitalisierung in die Schule bringt?
Wie verändert sich die Rolle der Schüler*innen durch das digitale Arbeiten?
Wenn wir das Digitale ausklammern, dann begehen wir große pädagogische Fehler.
Was erwidern Sie Kolleg*innen, die sich durch die beiden Herausforderungen Inklusion und Digitalisierung in der Schule überfordert fühlen?
Sobald wir aber anfangen uns zu beklagen: „Inklusion ist das Eine. Aber jetzt müssen wir auch noch das Digitale vorantreiben!“ ist das fahrlässig. Digital ist normal – für alle! Ich weiß, dass es viele Schulen gibt, die nicht gut vernetzt sind und die nicht innovativ arbeiten. Digitalisierung in der Schule wird immer noch als Add-on begriffen. Manchmal denke ich: Wie lebt ihr denn sonst? Der Kaffeevollautomat ist normal, der Staubsauger-Roboter ist normal. Dass ich mit einer App bei Amazon oder Zalando shoppe, das ist normal. Aber in der Schule heißt es: Da kommt jetzt was obendrauf. Da läuft doch was falsch! Schule soll auch Lebenswelt abbilden. Und das tut sie nicht. Wir sind doch Lehrer*innen geworden, um die Kinder für die Herausforderungen der Zukunft fit zu machen. Und jetzt zu sagen: Diese Welt da draußen blenden wir einfach aus, finde ich fahrlässig. Dann verfehlen wir unseren Job. Das sage ich auch den Kolleg*innen so deutlich. Wenn wir das Digitale ausklammern, dann begehen wir große pädagogische Fehler.
Wie können Lehrkräfte aus dieser Überforderung herauskommen?
Ich glaube, manchen Lehrkräften fehlt ein Trigger-Moment, in dem du merkst: Gerade bei heterogenen Klassen funktioniert das! Da kann das Digitale – wenn es dann ritualisiert ist – zum Schlüsselmoment werden.