Der Faktencheck: Inklusion im Offenen Ganztag

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Ein Mädchen schreibt im Klassenraum an eine Tafel, ein anderes sieht ihr dabei zu.

Die Fakten zum Projekt

  • In den letzten Jahren wurde der Ausbau von Ganztagsschulen in Deutschland stetig vorangetrieben. Inzwischen hat jede zweite allgemeinbildende Schule im Primarbereich und in der Sekundarstufe I Ganztagsangebote.
  • Das Konzept der „Offenen Ganztagsschule“ ist bundesweit am häufigsten. Die Teilnahme an der Nachmittagsbetreuung ist dabei für die Schüler freiwillig.
  • Die wichtigsten Ziele des (Offenen) Ganztags sind: mehr Chancengleichheit sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
  • In 90 Prozent der Grundschulen und weiterführenden Schulen (außer Gymnasien) lernen auch Schüler mit sonder-pädagogischem Förderbedarf. Deshalb ist der Ganztag eine große Chance für Inklusion.
  • Da immer häufiger beide Elternteile berufstätig sind und die Zahl der Alleinerziehenden steigt, ist der Bedarf an Ganztags-angeboten weiterhin groß.
  • Ein wichtiger Teil der fachlichen Angebote ist die Hausaufgabenbetreuung.
  • Der Ganztag soll vielfältige Bildungs- und Entwicklungschancen bieten

  • (Offene) Ganztagsschulen haben viele Kooperationen mit außerschulischen Partnern. Das bringt die Chance, den Kindern Sport, Musik, Kunst und andere Beschäftigungen in der Nachmittagsbetreuung anbieten zu können.

  • Die Gestaltung des (Offenen) Ganztags ist sehr unterschiedlich. Teilweise arbeiten die Schulen mit einem rhythmisierten Ganztag. Betreuer aus der Ganztagschule sind dabei stundenweise auch im Vormittagsbereich tätig. Der Vorteil: Die Betreuer erleben die Kinder auch im Unterricht, kennen sie besser können gezielt auf Lernschwierigkeiten oder Konflikte eingehen und sich mit den Lehrern häufiger austauschen.

  • Nur in der Hälfte aller deutschen Schulen ist Rhythmisierung des Schultags umgesetzt. Hier gibt es noch Verbesserungsbedarf.

  • Im (Offenen) Ganztag sind Mitarbeiter mit unterschiedlichen Qualifikationen im Einsatz. Dies wird mitunter kritisch gesehen. Ein inklusiver Ansatz geht aber auch davon aus, Lehrkräfte und OGS-Mitarbeiter sich gegenseitig kollegial beraten. Die Kinder profitieren dann besonders, wenn Lehrkräfte das Wissen aller Professionen nutzen. Mitunter hapert es aber mit der Kommunikation zwischen Lehrern und Ganztagspersonal. Teilweise funktioniert die Verzahnung zwischen Schule und Ganztag noch nicht optimal, sodass die Einflussnahme der Mitarbeiter im Offenen Bereich zwar gewünscht – aber in der Praxis noch nicht etabliert ist.
  • Die Kosten: Die Finanzierung ist in den Bundesländern unterschiedlich gehandhabt. Und auch die Kommunen haben Handlungsspielraum bei der Gestaltung der Elternbeiträge. Das führt dazu, dass der Offene Ganztag in einigen Städten beitragsfrei ist, während Eltern andernorts wesentlich mehr zur Kasse gebeten werden.

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