Fachdienst Wohnen: Unterstützung beim Auszug von Zuhause
Wer übt hier wohnen: Junge Menschen mit Behinderung, die von Zuhause ausziehen möchten
Behinderung: Verschiedene Behinderungsformen
Ort: Minden
Unterstützung: Gruppentraining und persönliche Beratung
So funktioniert das Wohntraining des Fachdienstes Wohnen:
Ausziehen von Zuhause: Das sind die Herausforderungen
Viele Familien beschäftigen sich mit der Frage, wie ihre behinderten Kinder oder Angehörigen einmal wohnen könnten. „Vor allem Eltern haben unendlich viele Fragen, denn es gibt keinen einheitlichen Leitfaden, der für jeden Fall passend wäre“, sagt Hilke Droste vom Fachdienst Wohnen. Oft müssen sich Betroffene jede Information mühsam einzeln beschaffen.
Rat und Tat für Familien
Wie finden Menschen mit Behinderung die richtige Wohnform? Wie können Betreuung und Pflege gewährleistet werden? Und wie lässt sich das Ganze finanzieren? Welche Ansprüche hat man? Und was muss man wo beantragen? Hilke Droste kennt Antworten auf viele dieser Fragen und steht Interessierten mit Rat und Tat zur Seite. „Wir beraten Familien individuell und klären mit ihnen, welche Wohnform infrage kommen könnte."
So funktioniert das Wohntraining
Interessierte bekommen beim Fachdienst außerdem die Möglichkeit, sich mit anderen über ihre Erfahrungen auszutauschen. Einzelgespräche zum Thema Zukunftsplanung gehören ebenfalls zum Angebot.
Von zu Hause auszuziehen, ist immer ein großer Schritt – egal, ob es eine eigene Wohnung, eine WG oder eine Wohngruppe ist. Deshalb unterstützt der Wohndienst seine Klient*innen auch bei der Vorbereitung darauf. Wer im Raum Minden von zu Hause ausziehen möchte, kann vorher bei Trainingsgruppen mitmachen. „Kleiner Haushaltsführerschein“, nennt Hilke Droste das Angebot. In der Gruppe bespricht sie mit den Auszugswilligen alles, was zum Wohnen dazugehört. Die Teilnehmer*innen können auch gemeinsam ganz praktische Dinge üben: vom Busfahren über das Einkaufen bis zu gemeinsamen Koch- und Backaktionen.
„Es geht aber nicht nur um praktische Fähigkeiten. Auch das soziale Miteinander wird geübt“, so Hilke Droste. Wie gelingt ein gutes Miteinander? Wie vermeidet man Streit? Auch das sind wichtige Themen. In den Trainingsgruppen lernen sich die Teilnehmer*innen kennen. Und wenn es passt und man sich mag, entstehen daraus idealerweise Gemeinschaften für neue Wohnprojekte, die den Bedürfnissen aller gerecht werden.
Inklusives Wohnen: Infoabende und Hilfe bei der Wohnungssuche
Neben Einzelberatung und Wohntrainings gehören auch Infoveranstaltungen rund ums Thema Wohnen zum Angebot des Fachdienstes. Hier geht es um Bereiche wie die Finanzierung, Wohnformen, gesetzliche Betreuung, die Rolle von Eltern und erwachsenen Kindern, technische Hilfen und ihre Finanzierung, Arbeit und Freizeitgestaltung und auch um den Umgang mit Liebe und Sex. Nicht zuletzt hilft der Fachdienst den Menschen mit Behinderung dabei, eine passende Wohnform zu finden und gegebenenfalls auch an andere Träger zu vermitteln oder neue gemeinschaftliche Wohnformen zu gründen – immer im Hinblick auf ein möglichst selbstbestimmtes Leben.
Der Fachdienst Wohnen der Lebenshilfe Minden wird von der Aktion Mensch gefördert.
Wo finde ich ähnliche Angebote und Beratung?
Wohntraining für junge Menschen mit Behinderung, die von Zuhause ausziehen möchte, gibt es immer häufiger. Die Träger oder Anbieter solcher Angebote sind meistens Sozialverbände oder Vereine. Fragen Sie bei der EUTB-Teilhabeberatung , der Caritas oder der Lebenshilfe vor Ort nach. Alternativ können Sie auch in Online-Suchmaschinen nach Begriffen wie "Wohntraining" oder "Wohnschule" in Verbindung mit ihrem Städtenamen suchen.
Hier einige Beispiele für Wohntrainings: