Das wir gewinnt

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Herzlichen Glückwunsch! Ihre Punktzahl zeigt, dass in Ihrer Einrichtung oder Organisation bereits eine vorbildliche Haltung zum Thema Inklusion verankert ist. Trotz Ihrer Zugehörigkeit zur Gruppe der Inklusionsprofis, haben wir im Folgenden noch einige Anregungen und Ideen für Sie zusammengestellt. Sie sollen Ihnen dabei helfen, Ihren Weg zu einer inklusiven Einrichtungskultur weiter zu optimieren. Außerdem möchten wir Ihnen Methoden an die Hand geben, mit denen Sie das Engagement und die Motivation aller Beteiligten stärken und aufrechterhalten und so die bisherigen Erfolge absichern können. Darüber hinaus sollten Sie den bisherigen Inklusionsprozess reflektieren und evaluieren.

Unsere Handlungsempfehlung für Ihre Einrichtung

Was ist zu tun?

Wie Sie sicher wissen, bringt jede Person mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften und Verhaltensweisen eine Bereicherung für Ihre Einrichtung mit sich. Das müssen alle Beteiligten am Inklusionsvorhaben – Mitarbeitende genauso wie Besucher*innen und andere Beteiligte – verinnerlichen. Sie müssen sich durchgehend als aktiv Lernende im Inklusionsprozess verstehen, die sich gegenseitig akzeptieren, respektieren und unterstützen.

Wir gehen davon aus, dass Sie jeder Besucherin und jedem Besucher stets die volle Aufmerksamkeit widmen und alle gleichberechtigt behandeln. Sicher sorgen Sie auch dafür, dass in Ihrer Einrichtung ein partnerschaftlicher Umgang herrscht und regen vor allem die Mitarbeitenden sowie die Besucher*innen zu einem respektvollen Umgang an. Falls Sie es noch nicht tun, sollten Sie auch provozierendes Verhalten als solches erkennen und vor allem angemessen darauf reagieren – zum Beispiel durch Aufklärungsarbeit, Gesprächskreise oder ähnliche Maßnahmen. Dabei müssen Sie Ausgrenzungsszenarien und die  Diskriminierung einzelner Personen dringend vermeiden. Ihren Besucher*innen ist vielleicht schon bewusst, dass jeder Mensch unterschiedlich ist und somit von verschiedenen Personen auch unterschiedliches Verhalten ausgeht. Ist dies nicht der Fall, sollten Sie Ihren Besucher*innen vermitteln, dass die unterschiedlichen Fähigkeiten von verschiedenen Personen respektiert werden müssen. Für die Umsetzung Ihres Inklusionsvorgaben brauchen Sie die Unterstützung Ihres Trägers und Ihrer Besucher*innen. Haben Sie diese bisher nicht, sollten Sie das kommunizieren. Nicht zuletzt sollten Sie dafür sorgen, das Engagement und die Motivation aller Beteiligten zu stärken und aufrechtzuerhalten sowie ihren Prozess und damit auch die inklusiven Angebote zu reflektieren und zu evaluieren.

…und was bedeutet das nun konkret für die Praxis?

Die Umsetzung von Inklusion kann als ein zirkulärer Prozess verstanden werden. Er teilt sich in fünf Phasen auf. Sie befinden sich derzeit in dPhase 3, 4 oder 5. Innerhalb dieser Phasen geht es schwerpunktmäßig um den Aufbau, die Aufrechterhaltung und Evaluation Ihrer inklusiven Einrichtungskultur.

Im Folgenden wollen wir Ihnen in fünf Bereichen aufzeigen, welche Maßnahmen Sie ergreifen können, um eine inklusive Kultur in Ihrer Einrichtung zu fördern:
Vermutlich haben Sie zu Beginn Ihres Inklusionsvorhabens eine Steuerungsgruppe innerhalb Ihrer Einrichtung gegründet. Dieses Inklusionsteam analysiert die Situation, die Ressourcen und das Wissen in der Einrichtung und legt weitere Strategien und Prioritäten für das geplante Vorhaben fest. Wenn nicht, empfehlen wir Ihnen, dies nachzuholen. Wichtig ist, dass die Steuerungsgruppe die soziale und kulturelle Zusammensetzung der Einrichtung repräsentiert. Neben Mitarbeitenden, Leitung und Trägervertreter*innen, sollten auch Vertreter*innen der Besucher*innen sowie Externe aus der Gemeinde ins Team eigebunden werden. Das können Eltern, die Fachberatung oder Gemeindevertreter*innen sein.

Auch wenn in Ihrer Einrichtung kein Inklusionsteam besteht, gibt es sicherlich Personen, die sich der Aufgabe angenommen haben. Zum jetzigen Zeitpunkt sollten sie sich daher nicht nur mit der Gründung und dem Ausbau eines Inklusionsteams, sondern auch mit der Steigerung und Aufrechterhaltung der Motivation aller Beteiligten befassen. Wir empfehlen Ihnen, allen Beteiligten ein Mitspracherecht einzuräumen und Zuständigkeiten zu vergeben. Zum Beispiel sollte für alle Beteiligten die Möglichkeit bestehen, bei der Planung, Durchführung und Evaluation konkreter inklusiver Aktivitäten in verschiedenen Rollen mitzuwirken.
Ein inklusives Vorhaben baut, wie Sie wissen, auf der Unterstützung durch Professionelle und/oder ehrenamtlich Engagierte auf. Sie werden nicht nur für das Inklusionsteam benötigt, sondern auch für die konkrete Planung, Durchführung und Evaluation inklusiver Angebote. Falls Sie noch keinen Assistentenpool aufgebaut haben, raten wir Ihnen, das nun zu tun. Besteht bereits ein Pool, sollten Sie ihn ausbauen. Sorgen Sie sich kontinuierlich um die Gewinnung und Schulung von ehrenamtlich Engagierten, ihre Einbindung in das hauptamtliche Team, die Wertschätzung ihrer Arbeit und die Initiierung regelmäßiger Treffen. Für das Einlernen und die Rücksprache mit diesen ehrenamtlichen Kräften müssen Sie entsprechende Ressourcen einplanen.
Werden in Ihrer Einrichtung bereits Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten und/oder Schulungen für das gegründete Inklusionsteam angeboten? Dann sollten Sie nun darauf achten, dass diese Möglichkeiten für weitere Akteur*innen, die am Prozess beteiligt sind, ebenfalls bestehen. Denn alle Beteiligten müssen im Umgang mit dem Thema Behinderung geschult und für die Belange von Besucher*innen mit Behinderung sensibilisiert werden. Zusätzlich können durch eine Teilnahme an Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen und/oder Schulungen neue Ideen entstehen, die dazu beitragen, die Motivation der Beteiligten zu steigern und aufrechzuerhalten. Wir empfehlen Ihnen, Bildungsmaßnahmen in Kooperation mit Einrichtungen der Behindertenhilfe zu planen, durchzuführen und zu evaluieren.

Wir gehen davon aus, dass Sie bereits verschiedene Kooperationsbeziehungen eingegangen sind. Daher empfehlen wir Ihnen, in Kontakt zu weiteren wünschenswerten Kooperationspartner*innen zu treten. Aber auch die bestehenden Kooperationen sollten Sie intensivieren und reflektieren. Bei der Reflexion sollten Sie zum Beispiel prüfen, ob die definierten Vereinbarungen tatsächlich umgesetzt werden und ob eine Plattform für einen regelmäßigen Austausch besteht. Wichtig ist auch, ob es im Rahmen der Kooperation Möglichkeiten gibt, Informationen zu folgenden Themen einzuholen: 1.) angemessener Umgang mit behinderten Teilnehmer*innen,  2.) Angebotsinhalte bei inklusiven Angeboten wie Ferienprogramme, Ausflüge, Theatergruppen, und 3.) rechtliche Belange auch während der Angebote. Ferner raten wir Ihnen zu prüfen, ob Sie Ihre Kooperationspartner*innen auch zur Unterstützung oder als Anbieter*innen für Weiterbildungsmaßnahmen/Schulungen zum Thema Inklusion für Mitarbeitende und Ehrenamtliche hinzuziehen können und ob Sie die Netzwerke auch für eine gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit  nutzen – zum Beispiel für Inklusionsforen mit Vertreter*innen der Kommunalpolitik, lokalen Schlüsselpersonen und MultiplikatorInnen, Lehrer*innen und von Behinderung Betroffene. Möglich sind auch gemeinsame Sensibilisierungsaktivitäten, etwa in Form von Plakataktionen, eines Weihnachtsmarktstands oder der Mitwirkung bei Stadtteilfesten.

Ihre Öffentlichkeitsarbeitsstrategien haben Sie sicher schon im Sinne der Inklusion gestaltet. Wenn noch nicht erfolgt, können Sie Ihre interne Öffentlichkeitsstrategie optimieren, indem Sie zum Beispiel ein inklusives Leitbild für Ihre Einrichtung erarbeiten, eine kontinuierliche Einrichtungskommunikation aufbauen oder einen „inklusiven“ Maßnahmenkatalog zu erstellen. Als externe Öffentlichkeitsarbeitsstrategien informieren Sie vermutlich bereits im Webauftritt Ihrer Einrichtung und durch gezielte Pressearbeit über Ihre inklusiven Angebote. Wir empfehlen darüber hinaus auch eine dialogisch ausgerichtete Öffentlichkeitsarbeit, etwa Eltern-  und Angehörigenarbeit und die Mitwirkung bei Veranstaltungen im Gemeinwesen.

Simulationsangebote und Rollenspiele zur Sensibilisierung Ihrer Besucher*innen sind für Sie bestimmt keine fremden Methoden. Da es hier aber eine Fülle an Methoden gibt, haben wir ein paar Anregungen zusammengestellt. Zudem wissen Sie vermutlich auch, dass es für die Sensibilisierung Ihrer BesucherInnen vor allem auf Angebote ankommt, die Kontakte zwischen Menschen mit und ohne Behinderung schaffen. Wichtig ist hierbei, dass diese Kontaktsituationen gut geplant und professionell moderiert werden. Grundsätzlich gilt: Es eignen sich vor allem Aktivitäten, bei denen die Teilnehmer*innen an einem gemeinsamen Gegenstand/Ziel arbeiten. In den Angeboten sind Konkurrenzsituationen zu vermeiden.  Als sinnvoll hat sich auch erwiesen, dass die gemachten Erfahrungen für alle Teilnehmer*innen neu sind, denn dadurch entsteht ein neues Wir-Gefühl. Auch wenn Sie Ihr eigenes Methodenrepertoire bereits haben, möchten wir Ihnen folgende Aktivitäten als weitere Anregungen und Beispiele an die Hand geben: Dunkelrestaurant, Rollstuhlparcour, Integrative Freizeit, Kinderspielstadt, „Café Inklusiv“, inklusive Konzerte, Karaoke-Aktionen, inklusive Kindergruppen, inklusive Zirkusprojekte, gemeinsame Kochaktivitäten, offene Treffs in Jugendhäusern.

Was die Sensibilisierung des Gemeinwesens anbelangt, haben Sie vermutlich schon Informationsveranstaltungen und Kampagnen durchgeführt. Kommen Ihnen die folgenden Methoden bekannt vor? Wenn nicht, machen Sie sich Gedanken um eine mögliche Umsetzung: Filmvorführungen, Lesungen oder Theaterstücke zur szenischen Darstellung des Lebens eines Menschen mit Behinderung und/oder Speaking Tours, beispielsweise in Schulen, um Wissen zum Thema Behinderung zu vermitteln. Vermutlich haben Sie schon zahlreiche inklusive Aktivitäten für Ihre Besucher*innen angeboten, um die Kultur Ihrer Einrichtung zu verbessern. Diese sollten Sie allerdings auch regelmäßig evaluieren. Im Folgenden geben wir Ihnen einige methodischen Anregungen und Ratschläge zur Evaluation:

Während und nach einem inklusiven Angebots oder einer Sensibilisierungsaktivität sollten Sie evaluieren, ob sie tatsächlich das erwartete Inklusionspotenzial haben. Reflektieren Sie jede Maßnahme und auch die Gruppenprozesse, die dabei stattgefunden haben, im Team mit Professionellen und Ehrenamtlichen. Dazu bieten sich regelmäßige Teamsitzungen und Dienstbesprechungen an. Folgende Fragen sollten Sie sich hierbei stellen: Werden die Besucher*innen und das Gemeinwesen tatsächlich durch das Angebot sensibilisiert? Können mit den jeweiligen Angeboten tatsächlich Berührungsängste und Vorurteile gegenüber Menschen mit Behinderung abgebaut werden? Bei diesen Reflexions- und Evaluationsgesprächen sollten unbedingt Befindlichkeiten, Berührungsängste und Unsicherheiten im Umgang mit Ihren Besucher*innen thematisiert werden. Es bietet sich an, Fachkräfte der Behindertenhilfe in solche Gespräche mit einzubinden. Zusätzlich zu diesen Treffen sollten Sie auch empirische Daten erheben, die den Inklusionsprozess dokumentieren. Methodisch eignen sich unter anderem Beobachtungen –  zum Beispiel zur Interaktionshäufigkeit zwischen behinderten und nicht behinderten Teilnehmer*innen –  sowie Befragungen, etwa in Form von Gruppenbefragungen oder kürzere qualitative Interviews. Für eine Gesamtevaluation, etwa auf Einrichtungs- oder Trägerebene, sollten auf jeden Fall die Leitindikatoren des Indexes für Inklusion verwendet werden. Zur weiteren Orientierung dient Ihnen ferner die Beschreibung des Index-Prozesses.