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Mit dem Leitspruch „Inklusion fängt in den Köpfen an“ sind Sie wahrscheinlich schon vertraut. Sie wissen somit, dass inklusives Denken in den Köpfen aller an Ihrem Inklusions-Vorhaben Beteiligten verankert werden muss. Und dass Inklusion auch mit einer gewissen Haltung zusammenhängt. Die Testergebnisse zeigen, dass es diese Haltung in Ihrer Einrichtung schon gibt. Doch hier und da bestehen noch Optimierungsmöglichkeiten. Die folgenden Anregungen sollen Ihnen dabei helfen, den Weg zu einer inklusiven Einrichtungskultur zu gestalten.

Unsere Handlungsempfehlung für Ihre Einrichtung

Was ist zu tun?

Menschliche Vielfalt ist eine Normalität und eine Chance, die es wertzuschätzen gilt. Jede Person mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften und Verhaltensweisen bringt eine Bereicherung für Ihre Einrichtung mit sich. Das müssen alle Beteiligten am Inklusions-Vorhaben – Mitarbeitende genauso wie Besucher*innen und andere Beteiligte – verinnerlichen. Sie müssen sich durchgehend als aktiv Lernende im Inklusions-Prozess verstehen, die sich gegenseitig akzeptieren, respektieren und unterstützen. Wir möchten Sie daran erinnern, dass jede Besucherin und jeder Besucher stets die volle Aufmerksamkeit bekommen sollte und alle gleichberechtigt behandelt werden müssen. In der Einrichtung sollte ein partnerschaftlicher und respektvoller Umgang herrschen. Dazu müssen die Mitarbeitenden der Einrichtung sowie die Besucher*innen angeregt werden. Außerdem ist es wichtig, provozierendes Verhalten zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren  – zum Beispiel durch Aufklärungsarbeit, Gesprächskreise oder ähnliche Maßnahmen. Das bedeutet auch, dass Sie Ausgrenzung und Diskriminierung einzelner Personen vermeiden müssen. Ihre Besucher*innen sollten verstehen, dass jeder Mensch unterschiedlich ist und von verschiedenen Personen deshalb auch unterschiedliches Verhalten ausgeht. Für Sie bedeutet das: Sie müssen Ihren Besucher*innen vermitteln, dass sie die unterschiedlichen Fähigkeiten von verschiedenen Personen respektieren müssen - und dass alle Personen die gleichen Rechte haben. Als Mitarbeitende können aber auch Sie die Unterstützung Ihres Trägers und Ihrer Besucher*innen bei der Umsetzung Ihres inklusiven Vorhabens erwarten.

…und was bedeutet das nun konkret für die Praxis?

Die Umsetzung von Inklusion kann als ein zirkulärer Prozess verstanden werden. Er teilt sich in fünf Phasen auf. Sie befinden sich derzeit in Phase 2 oder Phase 3. Innerhalb dieser Phasen geht es schwerpunktmäßig um den Aufbau einer inklusiven Einrichtungskultur. Welche Maßnahmen Sie in verschiedenen Bereichen ergreifen können, um eine inklusive Kultur in Ihrer Einrichtung weiter auf- und auszubauen, sehen Sie im Folgenden.

Im Folgenden wollen wir Ihnen in fünf Bereichen aufzeigen, welche Maßnahmen Sie ergreifen können, um eine inklusive Kultur in Ihrer Einrichtung zu fördern:

Vermutlich hat das Inklusionsteam Ihrer Einrichtung bereits die Möglichkeit, an Fort- und Weiterbildungen und/oder Schulungen teilzunehmen. Diese Möglichkeit sollten Sie auch  weiteren Akteur*innen einräumen die am Prozess beteiligt sind. Alle Beteiligten sollen im Umgang mit dem Thema Behinderung geschult und für die Belange von Besucher*innen mit Behinderung sensibilisiert werden. Wir empfehlen Ihnen, die Bildungsmaßnahmen in Kooperation mit Einrichtungen der Behindertenhilfe durchzuführen.

Ein inklusives Vorhaben braucht Unterstützung durch Professionelle und/oder ehrenamtlich Engagierte. Sie werden nicht nur für das Inklusionsteam benötigt, sondern auch für die konkrete Planung und Durchführung inklusiver Angebote. Wenn Sie noch keinen Assistentenpool haben, sollten Sie einen aufbauen.
Für das Inklusionsteam, aber auch für weitere Akteur*innen, die am Prozess beteiligt sind, muss die Möglichkeit bestehen, an Fort- und Weiterbildungen und/oder  Schulungen teilzunehmen. Hier sollten sie im Umgang mit dem Thema Behinderung geschult und für die Belange von Besucher*innen mit Behinderung sensibilisiert werden. Wir empfehlen Ihnen, die Bildungsmaßnahmen in Kooperation mit Einrichtungen der Behindertenhilfe durchzuführen.

Wir empfehlen Ihnen, eine/n ‚kritische/n Freund*in‘ in den Inklusionsprozess einzubinden. Diese Person sollte die Einrichtung gut kennen, unterstützend sowie herausfordernd agieren, und den Prozess engagiert begleiten. Außerdem sollte sie möglichst schon Erfahrungen mit dem Index für Inklusion und der Umsetzung eines Inklusionsvorhabens mitbringen. Dank seines/ihres Außenblicks kann der/die kritische Freund*in die Beteiligten bei der Untersuchung der Einrichtung und bei der Analyse der Sichtweisen gewinnbringend unterstützen. Als Basis für einen solchen Prozess bieten sich  Kooperationen mit Einrichtungen oder Diensten der Behindertenhilfe an. Wenn es noch keine derartige Kooperation gibt, empfehlen wir Ihnen, eine solche einzugehen. Achten Sie dabei darauf, dass alle Vereinbarungen schriftlich festgehalten werden und initiieren Sie einen regelmäßigen Austausch mit dem oder den Kooperationspartnern.

Weiter bietet es sich an, öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen wie Inklusionsforen mit Vertreter*innen der Kommunalpolitik, lokalen Schlüsselpersonen und Multiplikator*innen, sowie von Behinderung betroffenen durchzuführen. Solche Veranstaltungen sensibilisieren die Anwesenden für das Thema Inklusion und helfen dabei, weitere Beteiligte für Ihr Inklusionsvorhaben zu gewinnen.

Öffentlichkeitsarbeit in die Einrichtung hinein ist wichtig. Dazu können Sie beispielsweise ein inklusives Leitbild für Ihre Einrichtung erarbeiten, eine kontinuierliche Einrichtungskommunikation etablieren und/oder einen inklusiven Maßnahmenkatalog erstellen. Für die externe Öffentlichkeitsarbeit eignen sich zum Beispiel Meldungen über inklusive Angebote in der Presse oder auf den Webseiten Ihrer Einrichtung, Eltern- und Angehörigenarbeit oder die Mitwirkung bei Veranstaltungen in der Gemeinde - zum Beispiel mit einem Stand auf dem Weihnachtsmarkt oder einem Stadtteilfest.

Vermutlich bieten Sie schon konkrete inklusive Aktivitäten für Ihre Besucher*innen an, um die Kultur Ihrer Einrichtung zu verbessern. Wir empfehlen Ihnen, zu überprüfen, ob diese Angebote ihre  Besucher*innen und das Gemeinwesen tatsächlich für Inklusion sensibilisieren und  dadurch  Berührungsängste und Vorurteile gegenüber Menschen mit Behinderung abgebaut werden. Die folgenden Anregungen können Ihnen dabei weiterhelfen:

Vielleicht haben Sie in Ihrer Einrichtung schon Simultationsangebote zur Sensibilisierung Ihrer Besucher*innen durchgeführt. Weitere Methoden könnten Informationsveranstaltungen, aber auch theater- oder kunstpädagogische Projekte sein, bei denen sich die Besucher*innen mit dem Thema Behinderung auseinandersetzen können. Besonders geeignet sind Angebote, die Menschen mit und ohne Behinderung in Kontakt bringen, zum Beispiel, in dem sie an einem gemeinsamen Gegenstand oder Ziel arbeiten. Bei der Konzeption solcher Angebote sollten Sie darauf achten, Konkurrenzsituationen zu vermeiden. Die Erfahrungen, die die Situation ermöglicht, sollte für alle Teilnehmenden neu sein und in einer angenehmen Atmosphäre stattfinden. Für inklusive Angebote zur Sensibilisierung und zum Abbau von Berührungsängsten besteht mittlerweile eine ganze Palette an Methoden. Einige Beispiele sind: Dunkelrestaurant, Rollstuhlparcours, integrative Freizeit, Kinderspielstadt, „Café Inklusiv“, inklusive Konzerte, Karaoke-Aktionen, inklusive Kindergruppen, inklusive Zirkusprojekte, gemeinsame Kochaktivitäten, offene Treffs in Jugendhäusern.

Zur Sensibilisierung des Gemeinwesens eignen sich vor allem Informationsveranstaltungen und Kampagnen. Empfehlenswerte Methoden sind beispielsweise Filmvorführungen, Lesungen oder Theaterstücke zur szenischen Darstellung des Lebens eines Menschen mit Behinderung und/oder Speaking Tours, zum Beispiel Schulen, um Wissen zum Thema Behinderung zu vermitteln.