Inklusionsquoten in Deutschland
Wie sieht die Lage bei uns im Land aus? Wie viele Schüler*innen mit Förderbedarf besuchen in Deutschland Regelschulen, wie viele Förderschulen? Und welche Förderbedarfe gibt es überhaupt? Im Folgenden finden Sie einen Überblick mit den wichtigsten Zahlen.
Im Schuljahr 2018/19 lag bundesweit
- die Inklusionsquote bei 3,2 Prozent
- der Inklusionsanteil bei 42,3 Prozent und
- die Exklusionsquote bei 4,4 Prozent
Inklusion im Fokus
Anhand der Exklusionsquote lässt sich am besten beurteilen, wie inklusiv bzw. exklusiv die deutschen Schulen sind. Bei den anderen zwei Größen kann es dahingehend zu Verzerrungen kommen, dass in manchen Bundesländern sonderpädagogische Förderbedarfe durch die Regelschulen nicht mehr statistisch erfasst werden.
Inklusionsquote und Inklusionsanteil unterschätzen dann womöglich die Zahl der Kinder mit Förderbedarf, die zu einer allgemeinen Schule gehen.
Deutschland bewegt sich mit einer Förderquote von 7,6 Prozent im Schuljahr 2018/19 europaweit im Mittelfeld. Im Schuljahr 2008/09 lag die Quote noch bei 6 Prozent. Es war das erste Schuljahr mit unterzeichneter Deutschland bewegt sich mit einer Förderquote von 7,6 Prozent im Schuljahr 2018/19 europaweit im Mittelfeld. Im Schuljahr 2008/09 lag die Quote noch bei 6 Prozent. Es war das erste Schuljahr mit unterzeichneter UN-Behindertenrechtskonvention.
Die wichtigsten Begriffe
Inklusionsquote: Anteil der Schüler*innen mit Förderbedarf, die eine Regelschule besuchen, an allen Schüler*innen der Primar- und Sekundarstufe I
Inklusionsanteil: Anteil der Schüler*innen mit Förderbedarf, die eine Regelschule besuchen, an allen Schüler*innen mit Förderbedarf
Exklusionsquote: Anteil der Schüler*innen mit Förderbedarf, die eine Förderschule besuchen, an allen Schüler*innen der Primar- und Sekundarstufe I (je nach Publikation auch „Förderschulbesuchsquote“ genannt)
Förderquote: Anteil der Schüler*innen mit Förderbedarf an allen Schüler*innen der Primar- und Sekundarstufe I
So sieht die Lage in Deutschland aus

Die Förderbedarfe im Überblick
Allein die Bereiche „Lernen“, „Emotionale und soziale Entwicklung“ und „Sprache“ machen gemeinsam rund zwei Drittel aller Förderbedarfe bei deutschen Schüler*innen aus.
Sank der Anteil der Schüler*innen mit dem Förderbedarf „Lernen“ seit Beitritt zur UN-BRK von 43,8 auf 34,6 Prozent, gab es vor allem bei „Emotionale und soziale Entwicklung“ einen starken Anstieg: Hatten damals noch 11,5 Prozent der Kinder und Jugendlichen einen entsprechenden Förderbedarf, sind es heute 17,2 Prozent.
Die drei Förderbedarfe korrelieren in hohem Maße mit der sozialen Lage und werden sehr unterschiedlich diagnostiziert.
Quellen
Bertelsmann Stiftung (2018): Lagebericht aus bildungsstatistischer Perspektive
Friedrich-Ebert-Stiftung (2017): Ländervergleich. Inklusive Bildung in Deutschland.
Heinrich-Böll-Stiftung (2017): Inklusion in progress. Analysen, Herausforderungen, Empfehlungen.
Kultusministerkonferenz (2020): Sonderpädagogische Förderung in Schulen 2009 bis 2018.Newsletter
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