Das Wir gewinnt

Herausforderungen inklusiver Bildung

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Ist von Bildung die Rede, assoziiert man damit oftmals nur die Institution Schule. Junge Menschen bilden sich aber keineswegs nur in diesem formellen Lernsetting, sondern auch außerhalb davon: im Sportverein, Jugendzentrum, Kindergarten, bei der Nachmittagsbetreuung, der Nachhilfe oder im Rahmen persönlicher Freizeitaktivitäten.

Die Herausforderungen im Überblick:

Strukturen

Das Geflecht aus schulischen und außerschulischen Akteur*innen ist komplex. Es besteht aus staatlichen Organen, Interessensvertretungen, freien Trägern sowie Erzieher*innen, Lehrer*innen, Eltern, Kindern und Jugendlichen. Die meisten Kompetenzen liegen beim Staat. Dabei blockieren sich Bund, Länder und Kommunen oft gegenseitig oder ihre Zuständigkeiten sind nicht immer klar.

Vernetzung & Zusammenarbeit

Die erfolgreiche Umsetzung inklusiver Bildung erfordert Zusammenarbeit und Vernetzung unterschiedlicher Bildungsakteur*innen. Allerdings ist die Öffnung von Schule, als dominierender Akteur in diesem Bereich, sowie die Zusammenarbeit von schulischen und außerschulischen Trägern eine zentrale Entwicklungsaufgabe und Herausforderung. Die Folge: Vernetzungen sind wenig effektiv.

Unterstützung

Schulische wie außerschulische Pädagog*innen haben einen großen Bedarf an Orientierung und Weiterbildung. In der Art ihrer Bedarfe unterscheiden sie sich wenig. Sie wünschen sich vor allem Information, Erfahrungstransfer, fachliche Unterstützung in Form von Begleitprogrammen, Coachings oder Austausch sowie Konzepte für die Zusammenarbeit von Schule und Sozialraum.

Partizipation

Der Kinder- und Jugendbericht kommt zu dem Ergebnis, dass es einen Mangel an Beteiligungsmöglichkeiten für nicht-lehrende Berufsgruppen gibt. Gemeinsame partizipative Angebote für junge Menschen mit und ohne Förderbedarf sind ebenfalls nicht unbedingt die Regel. Im außerschulischen Bereich arbeiten Zuständige in der Behindertenhilfe und Kinder- und Jugendhilfe in diesem Punkt zu oft aneinander vorbei.

Begegnung

Eigene Erfahrungen sind eine wichtige Gelingensbedingung für Inklusion. Die Bertelsmann-Studie „Wie Eltern Inklusion sehen“ belegt: Die Offenheit für das Thema Inklusion steigt, wenn es entsprechende Berührungspunkte gibt. Trotzdem gibt es in Sozialräumen in der Regel noch zu wenige Begegnungsräume, die ein selbstverständliches Miteinander ermöglichen. Hier ist das Engagement der einzelnen Bildungsorte gefragt.

Digitale Teilhabe

Mit dem Zugang zu Internet und digitalen Medien entstehen neue Möglichkeiten für inklusive Lernorte, auf die sowohl schulische als auch außerschulische Akteur*innen heute oft noch nicht ausreichend vorbereitet sind. Das Bildungssystem kann die Chancen des digitalen Zeitalters nutzen, um beispielsweise effektive Lernformen, Lernmittel, Arten der Lernbegleitung oder Qualifikationsansätze für Ausbildungs- und Berufseinsteiger zu entwickeln.

Zusammen können schulische und außerschulische Akteur*innen die Herausforderungen inklusiver Bildung am besten meistern. Dafür braucht es das Bewusstsein für die Potentiale einer gemeinsamen Umsetzung von Inklusion, ein gemeinsames Leitbild, durchdachte Umsetzungskonzepte und sozialraumorientiertes Handeln:

  •  Bewusstsein schaffen

    Bildungsakteur*innen beider Seiten muss klar werden, welche wichtige Rolle inklusive Bildung bei der die Persönlichkeitsentwicklung und Identitätsfindung junger Menschen spielt, sie müssen von den Mehrwerten überzeugt sein und ihre Arbeit daran ausrichten.

  •  Gemeinsames Leitbild & Werte

    Schulische und außerschulische Partner*innen sollten zusammen eine "Vision" entwickeln, in deren Rahmen sie sich den für sie wichtigsten Werten verpflichten. Idealerweise verankern sie daneben eine gemeinsame, von allen getragene Zielsetzung, die sie auch öffentlich vertreten.

  •  Umsetzungskonzepte entwickeln

    Für gemeinsames (ganztägiges) Lernen und vielfältige Bildungsgelegenheiten braucht es durchdachte Konzepte und Strukturen, die auch über Institutionen hinaus effektives Arbeiten ermöglichen. Es gibt bereits viele gute inklusive Beispiele und Konzepte, deren Erfahrungswerte durch Hospitation und Austausch in die Breite getragen werden können.

  •  Bildung als Lebensraum

    Die pädagogische Arbeit sollte sich eng an den konkreten Lebenswelten der Kinder und Jugendlichen orientieren. So können alltägliche Aufenthaltsorte der jungen Menschen als Lernorte gestaltet werden. Und auch hier spielt die Partizipation aller Beteiligten und Betroffenen eine wichtige Rolle.
Eine Schulklasse mit Jungen und Mädchen.

Inklusion umsetzen

  • Bewusstsein schaffen: Bildungsakteuren beider Seiten muss klar werden, welche wichtige Rolle inklusive Bildung bei der die Persönlichkeitsentwicklung und Identitätsfindung junger Menschen spielt, sie müssen von den Mehrwerten überzeugt sein und ihre Arbeit daran ausrichten.
  • Gemeinsames Leitbild & Werte: Schulische und außerschulische Partner sollten zusammen eine "Vision" entwickeln, in deren Rahmen sie sich den für sie wichtigsten Werten verpflichten. Idealerweise verankern sie daneben eine gemeinsame, von allen getragene Zielsetzung, die sie auch öffentlich vertreten.
  • Umsetzungskonzepte entwickeln: Für gemeinsames (ganztägiges) Lernen und vielfältige Bildungsgelegenheiten braucht es durchdachte Konzepte und Strukturen, die auch über Institutionen hinaus effektives Arbeiten ermöglichen. Es gibt bereits viele gute inklusive Beispiele und Konzepte, deren Erfahrungswerte durch Hospitation und Austausch in die Breite getragen werden können.
  • Bildung als Lebensraum: Die pädagogische Arbeit sollte sich eng an den konkreten Lebenswelten der Kinder und Jugendlichen orientieren. So können alltägliche Aufenthaltsorte der jungen Menschen als Lernorte gestaltet werden. Und auch hier spielt die Partizipation aller Beteiligten und Betroffenen eine wichtige Rolle.

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