Das wir gewinnt

Celina Wagner: Inklusiver Podcast

Celina Wagner engagiert sich freiwillig beim inklusiven Podcast „Kabelsalat“ in Wilhelmshaven. Gemeinsam mit Menschen mit Behinderung gestaltet sie Beiträge für Spotify und Radio. Berührungsängste sind bei der kreativen Arbeit ganz schnell verflogen. 

Ich unterstütze den inklusiven Podcast „Kabelsalat“ in Wilhelmshaven, der von Menschen mit Behinderung gestaltet wird. 

Ich bin 25 Jahre alt und studiere Soziale Arbeit im Dualen Studium beim Jugendamt in Wilhelmshaven. Ich hatte aber noch Zeit übrig und das Gefühl: Da geht noch was. Ich wollte mich gerne freiwillig engagieren.

Ich habe dann im Internet nach Ehrenämtern gesucht und bin ziemlich schnell auf die GPS Wilhelmshaven gestoßen. Die GPS ist eine soziale Einrichtung für Menschen mit Behinderungen, und dort wurde jemand für ein inklusives Podcast-Projekt gesucht. 

Vier Personen sitzen um einen Tisch und nehmen einen Podcast auf
Die inklusive Podcast-Redaktion in Aktion. 

Neues ausprobieren und gemeinsam kreativ sein

Ich hatte vorher ehrlich gesagt weder mit Podcasts noch mit dem Thema Inklusion große Berührungspunkte. Aber genau das fand ich spannend: etwas ganz Neues ausprobieren, kreativ sein und das gemeinsam mit anderen. Also habe ich mich gemeldet. Seit einem Jahr bin ich jetzt dabei.

Wir treffen uns alle zwei Wochen, meistens für zwei bis drei Stunden. Dann besprechen wir, welche Themen wir angehen wollen. Das können politische Themen sein, aber auch Sachen, die in Wilhelmshaven gerade passieren. Oft überlegen wir auch, wen wir interviewen möchten. Danach wird geübt, aufgenommen oder geschnitten.

Zusätzlich haben wir regelmäßige Radiosendungen bei Radio Jade, dem Lokalsender hier. Den Podcast selbst laden wir bei Spotify hoch.

Ich mache das Ganze zusammen mit Carola Schede, die schon viel Medienerfahrung hat und früher als Reporterin gearbeitet hat. Sie übernimmt viel von den technischen Aufgaben und ich unterstütze vor allem bei der Ideenfindung und begleite die Gruppe.

Wir sind insgesamt neun ganz unterschiedliche Leute. Viele arbeiten in der Werkstatt der GPS, andere woanders. Alle haben verschiedene Beeinträchtigungen.

 
Sieben Personen mit und ohne Behinderung sitzen in einer Gaststätte um einen Tisch
Celina (3.v.l.) im Kreis ihrer Podcast-Kolleg*innen

Ohne Berührungsängste

Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Tag: Ich hatte ein bisschen Bedenken, weil ich nicht wusste, wie ich Menschen mit Behinderung begegnen soll. Aber dann kam ich rein und jemand hat mich einfach direkt umarmt. Das war so schön! Keine fünf Minuten später war ich schon mit allen im Gespräch, und ich habe sofort gemerkt: Das sind einfach tolle, liebenswerte Menschen. Genau wie jeder andere.

Heute sagen sie immer: „Wir sind keine Kollegen – wir sind Freunde.“ Und genau so fühlt es sich auch an. Es ist lustig, vertraut, herzlich. Und viele sind auch sehr dankbar, weil sie merken, dass ich das freiwillig und mit Herz mache.

Neben dem Podcast engagiere ich mich übrigens noch im Kinderhospiz „Joshuas Engelreich“ . Das ist ein Ort für schwerstkranke Kinder und ihre Geschwister. Ich wollte unbedingt noch etwas mit Kindern machen. Dort begleite ich die Kinder beim Spazierengehen, Vorlesen oder Basteln zur Unterstützung der Fachkräfte.

Für mich ist das alles eine große Bereicherung. Ich lerne viel: über Medien, über Menschen, über mich selbst. Und ich weiß jetzt schon: Ich möchte auf jeden Fall beim Jugendamt bleiben. Aber ehrenamtlich aktiv sein will ich auch weiterhin.

Ein junger Mann schüttet Futter in einen Trog. Neben im stehen zwei Ziegen. Er lacht.

Die Engagement-Plattform der Aktion Mensch

Du möchtest dich engagieren? Dann finde in unserer Engagement-Plattform ein freiwilliges Engagement oder Ehrenamt, das zu dir passt. 

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