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Was ist eine geistige Behinderung?

Ein Junge spielt mit einem blauem Gymnastikball.
Wenn Menschen einen geringen IQ haben und damit in ihren Fähigkeiten und ihrer Selbstständigkeit eingeschränkt sind, spricht man häufig von einer geistigen Behinderung. Aber sagt man das überhaupt noch so? Und woran genau erkenne ich eine Behinderung? Diese und mehr Fragen beantworten wir in diesem Artikel.

Wie ist die Definition für geistige Behinderung?

In Deutschland leben laut Specialolympics rund 320.000 Menschen mit einer sogenannten geistigen Behinderung. Dabei haben die Betroffenen keine einheitlichen Symptome, Krankheitsbilder oder Einschränkungen, sondern zeigen ganz individuelle Erscheinungsbilder. Eine einheitliche Definition ist daher schwierig. Der Begriff "Geistige Behinderung" ist demnach nur eine Sammelbezeichnung für viele Personen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Kompetenzen.

Was alle Menschen mit geistiger Behinderung gemeinsam haben: ihr IQ ist eher gering und kann sie dadurch in ihren Fähigkeiten einschränken - auch im Alltag. Je nach Grad der Ausprägung kann das die Selbständigkeit der Person beeinträchtigen, sodass sie auf Unterstützung angewiesen ist. In manchen Fällen bedeutet dies eine Rundum-Betreuung. Andere Betroffene können einen großen Teil ihres Lebens hingegen eigenständig gestalten.

Darf man „geistige Behinderung“ sagen?

Der Begriff ist umstritten. Viele betroffene Menschen sagen eher, dass sie Lernschwierigkeiten haben. Denn ihnen fehlen lediglich bestimmte Kompetenzen und ihre Entwicklung ist verlangsamt. Ihr Geist ist dabei nicht behindert.

Das Deutsche Institut für Menschenrechte empfiehlt mittlerweile dringend, die Formulierung anzupassen. Sie möchten sich an der englischen Formulierung "intellectual impairments" orientieren und bevorzugen die Bezeichnung "intellektuelle Beeinträchtigung".

Was sind Ursachen für eine geistige Behinderung?

Bei der geistigen Behinderung wird laut Lebenshilfe in zwei Gruppen unterschieden: angeborene und erworbene Behinderung.

Eine geistige Behinderung entsteht hauptsächlich durch eine Mutation in den Genen. Diese tritt spontan und individuell nach der Befruchtung der Eizelle auf. In diesem Fall handelt es sich um eine angeborene Behinderung.

Übrigens: Die Wahrscheinlichkeit, dass eine geistige Behinderung durch Vererbung durch die Eltern weitergegeben wird, ist laut Bundesministerium für Bildung und Forschung gering. Es gibt also keine Elternpaare, bei denen die Wahrscheinlichkeit einer geistigen Behinderung, zum Beispiel für das Down-Syndrom, für ihr Kind größer ist als bei anderen.

Im Gegensatz zu vorliegenden Gendefekten können auch Drogenkonsum während der Schwangerschaft oder eine komplizierte Geburt eine Intelligenzminderung hervorrufen. Das gilt dann als erworbene Behinderung. Im höheren Lebensalter können auch Unfälle oder Krankheiten die Ursache für eine geistige Behinderung sein, zum Beispiel ein Schlaganfall. Auch in diesen Fällen spricht man von einer erworbenen geistigen Behinderung.

Es gibt außerdem einige genetische Besonderheiten, die als geistige Behinderung eingestuft werden. Darunter fallen zum Beispiel folgende Erscheinungsformen:

  • Down-Syndrom
  • Autismus-Spektrum-Störung
  • Fetales Alkohol-Syndrom

Patient*innen mit unterschiedlichen Bedarfen

Es gibt vier verschiedene Schweregrade der geistigen Behinderung: leicht, mittelschwer, schwer und schwerst geistig behindert. Die Bewertung wird mithilfe eines Intelligenzmaßes, also am IQ der Person gemessen. Daran orientiert sich auch der Grad der Behinderung und die laut Gesetz geregelte Unterstützung für diese Menschen, damit für sie die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben möglich ist.

Auch hier gilt: Die Beeinträchtigungen der Betroffenen sind hierbei völlig unterschiedlich, da sich die Erscheinungsformen von Mensch zu Mensch unterscheiden. Auch der Bedarf an Unterstützung variiert dadurch.
Zwei Jungs, einer davon mit Downsyndrom, auf einer Rutsche

Geistige Behinderung beim Kind erkennen

Die Diagnose für eine geistige Behinderung ist spätestens nach der Geburt oder auch im Kindesalter möglich, nämlich wenn die Entwicklung des Kindes verzögert ist oder typische Fähigkeiten für das entsprechende Alter fehlen.

Häufig lässt sich eine geistige Beeinträchtigung aufgrund des Verhaltens oder bei den Fähigkeiten in der Bewegung, beim Spielen oder Sprechen feststellen. Eltern merken meist schnell, wenn bei ihren Kindern eine Beeinträchtigungen oder eine Intelligenzminderung vorliegt.

Woran lassen sich Entwicklungsstörungen bei Kindern feststellen?

  • Die Sprachentwicklung ist verzögert.
  • Fast alle Lernprozesse sind deutlich verlangsamt.
  • Die Wahrnehmung ist beeinträchtigt.
  • Das Kind hat Schwierigkeiten bei der Aufnahme, Speicherung und Verarbeitung von Informationen.
  • Das Kind hat einen geringen IQ.

Wenn Eltern den Verdacht haben, dass eine Entwicklungsstörung bei ihrem Kind vorliegt, sollten sie dies mit eine*m Expert*in besprechen, um diese Vermutung zu bestätigen oder eine Diagnose zu erhalten. Auch die weitere Unterstützung ist dann durch Fachleute möglich.

Diagnose während der Schwangerschaft

Einige Gendefekte können in Deutschland schon vor der Geburt im Bauch der Mutter festgestellt werden, zum Beispiel das Down-Syndrom (Trisomie 21) oder das Turner-Syndrom. Dafür wird ein Bluttest gemacht. Außerdem kann mithilfe eines Ultraschalls im Nacken des Babys überprüft werden, ob das Kind Beeinträchtigungen hat. Die Eltern dürfen selbst entscheiden, ob sie Informationen über die Gesundheit des Fötus während der Schwangerschaft bekommen möchten.

Recht auf Selbstbestimmung

Menschen mit Behinderung haben verschiedene Rechte, die sie für die Bewältigung ihres Alltags wahrnehmen können. Durch das Bundesteilhabegesetz ist ganz genau geregelt, welche Unterstützung den Betroffenen in welcher Situation zusteht.

Therapie bei geistiger Behinderung

Weil die Formen von geistiger Behinderung und die Krankheitsbilder so unterschiedlich sind, gibt es keine einheitliche Therapie. Menschen mit Entwicklungsstörungen oder Lernbehinderung können aber in Deutschland unterstützt werden, zum Beispiel von Vereinen wie der Lebenshilfe oder durch die Förderung der Aktion Mensch.

Mittlerweile gibt es viele Hilfsmittel und Angebote, um die individuelle Entwicklung der Kinder voranzubringen und ihre Intelligenz zu fördern. Die Möglichkeiten reichen von einer pflegerischen Unterstützung über gestützte Kommunikation bis hin zu Frühförderung für betroffene Kinder.

Unsere aktuelle Inklusionskampagne: #OrteFürAlle

65 Prozent der Menschen – sowohl mit als auch ohne Behinderung – stoßen in ihrem Alltag auf Barrieren. Jede davon ist eine zu viel: Denn nur ohne Barrieren sind gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe und Inklusion möglich. Wie sehr Barrieren in das Leben von Menschen mit Behinderung eingreifen, zeigt die Aktion Mensch in ihrer aktuellen Aufklärungskampagne #OrteFürAlle.

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