Mehr als Boxen: „Punktrichter Weimar“
Fast Dreiviertel aller Kinder im Boxverein Weimar haben einen Migrationshintergrund. Der Boxsport ist für die Identitätsentwicklung vieler benachteiligter Jugendlicher aus dem westlichen Stadtteil enorm wichtig. Einer der wenigen Sportsozialarbeiter der Stadt schließt Jugendlichen außerdem Türen zu Bildung und Integration auf und unterstützt sie und ihre Eltern bei Behördengängen.
Steffen Andritzke ist ein Allrounder: Mal regelt er mit der Ausländerbehörde, dass einer „seiner Jungs“ auch ohne deutschen Pass mit auf die Klassenfahrt nach England darf. Mal entwickelt er kreative Methoden, um sich mit einem Zehnjährigen zu unterhalten, der noch kein Wort Deutsch spricht. Mal gibt er Nachhilfe in Englisch oder Physik. Und mal tauscht er sich mit Eltern oder Lehrern aus, wenn es Probleme zuhause oder in der Schule gibt. Vor allem hat er ein offenes Ohr für alle großen und kleinen Probleme. Der Sportsozialarbeiter Steffen Andritzke leitet das Projekt „Punktrichter“, das die Sportangebote des Boxvereins Weimar mit Angeboten der Jugendsozialarbeit verknüpft. Dabei geht es nicht nur um bessere Schulnoten: Die jungen Menschen, die aus benachteiligten Familien stammen, werden auch gefestigt in ihren sozialen Fähigkeiten und entwickeln neue Zukunftsperspektiven. Trainiert wird im Boxverein Weimar seit dem Start von „Punktrichter“ im Februar 2015 nicht nur im Ring, sondern auch in Bezug auf Werte wie Toleranz, Demokratie und Vielfalt.
Die Aktion Mensch unterstützt das Projekt „Punktrichter“ des Boxvereins Weimar mit 173.191 Euro.
Weitere Informationen:
Aktion Mensch
Heinemannstr. 36
53175 Bonn
E-Mail: foerderung@aktion-mensch.de
Tel: 0228/2092 - 5555