Das wir gewinnt
Ein junger Mann in einem Elektrorollstuhl sitzt hinter einem Lehrerpult in einem Klassenzimmer. Hinter im ist eine große Landkarte und die Tafel zu sehen.
Ein junger Mann in einem Elektrorollstuhl sitzt hinter einem Lehrerpult in einem Klassenzimmer. Hinter im ist eine große Landkarte und die Tafel zu sehen.
Ein junger Mann in einem Elektrorollstuhl sitzt hinter einem Lehrerpult in einem Klassenzimmer. Hinter im ist eine große Landkarte und die Tafel zu sehen.

Selbstbestimmt zu sein bedeutet mir alles.

Lerne Gramoz kennen und erfahre mehr darüber, wie er seinen Traumjob gefunden hat.

„Von Kumpels wurde mir damals gesagt, dass ich ein guter Zuhörer bin. Und dann habe ich geguckt, wie ich diese Kompetenz in einem Job einbringen kann.“ So erklärt Gramoz seine Entscheidung, Sozialpädagogik zu studieren. Zweifel daran, dass er das mit Behinderung schafft, gab es im direkten Umfeld nie – weder bei ihm selbst, noch bei seiner Familie oder Freund*innen. Doch nicht alle Menschen waren so unvoreingenommen.

„Meine Eltern haben immer mein Potential gesehen.“

„Ich habe oft die Erfahrung gemacht, dass Menschen mit Behinderung Entscheidungen abgenommen werden und dass sie entmündigt werden.“ Innerhalb seiner Familie sei das aber immer schon anders gewesen. „Meine Eltern haben einfach immer gesagt ‚Nein, der schafft das‘ und haben immer an mich geglaubt." Und auch seine Freund*innen hätten aufgrund seiner Behinderung nie einen Unterschied gemacht. Er habe einfach dazugehört, wie jeder andere auch.
 

Aktuelle Studie: Inklusionsbarometer Jugend 2024

Jugendliche mit Beeinträchtigung sind am häufigsten von Diskriminierung betroffen. Das ist eines der zentralen Ergebnisse des „Inklusionsbarometer Jugend 2024“ der Aktion Mensch. Außerdem zeigt die Studie, wie es sonst um die Teilhabe-Chancen von Jugendlichen generell und die von jungen Menschen mit Behinderung im Besonderen steht.

„Ich werde häufig unterschätzt.“

Drei Personen sitzen gemeinsam in einem Lehrerzimmer und schauen sich Akten an. Einer der drei sitzt in einem Elektrorollstuhl.

Die Einstellung, die ihm auf dem Arbeitsmarkt begegnete, sei hingegen oft nicht sehr wertschätzend gewesen.

Erstmal wirst du dort defizitär betrachtet.

 

So berichtet Gramoz von seinen Erfahrungen. „Aber ich glaube, die Menschen haben schnell gemerkt, dass ich sehr kompetent in meiner Profession bin.“

Eine Sache gebe es trotzdem, die ihn nerve. Ich habe das Gefühl, die Leute sprechen einfach langsamer mit mir, wenn ich mit ihnen rede. Bei einem Job sei er sogar gefragt worden, ob man ihm den Arbeitsvertrag vorlesen solle. Er habe damals dankend abgelehnt, denn im Studium habe das schließlich auch ganz gut geklappt, sagt er mit einem Grinsen.

Ein junger mann mit mittelbraunem Haar und hellem T-Shirt schaut in die Kamera und lächelt.

Die Leute sehen oft erstmal nur die Beeinträchtigung. Und was dann kommt, überrascht sie meistens.

Gramoz über seine Erfahrungen im beruflichen und privaten Alltag.
Dabei ist Gramoz ein echtes Naturtalent was Sprache betrifft. Seit er 13 Jahre alt ist schreibt er seine eigenen Rap-Texte und verarbeitet darin alles, was ihn beschäftigt. Regelmäßig tritt er in sogenannten Battles gegen andere Künstler*innen an. Durch seine Präsenz an diesem etwas ungewöhnlichen Ort will er andere Menschen ermutigen, an sich selbst zu glauben. Ganz nach dem Motto: Alles ist möglich.

Es geht um das, was man kann.

Eine Familie mit vier Personen sitzt an einem Tisch und isst gemeinsam. Sie besteht aus zwei jungen Männern sowie Mutter und Vater. Einer der beiden jungen Männer sitzt in einem Elektrorollstuhl.

Auch beruflich will Gramoz diese Botschaft weitergeben. Er selbst hat sich immer schon viel vorgenommen und seine Träume bisher alle erreicht. Auch dank der Unterstützung durch Familie und Freund*innen, die ihn immer ermutigt haben, an sich zu glauben und sich zu fordern. Dafür sei er dankbar, da das leider nicht immer so ablaufe. „Durch meinen Job als Sozialarbeiter habe ich gemerkt, dass es nicht selbstverständlich ist, dass man an die eigenen Kinder glaubt. Deshalb versuche ich ihnen in meinem Job zu transportieren, dass jemand hier ist, der genau das tut.“

Denn egal ob Schule, Hip Hop oder andere Lebenssituationen: Es gehe nicht um die Herkunft oder darum, ob man eine Behinderung hat. Das Einzige was zählt sei das, was man kann.

 

Weitere Infos für alle, die viel vor haben.