Das wir gewinnt

Hell, dunkel, Schatten oder Kontraste – wie „sehen“ Menschen mit Sehbehinderung? Eine interaktive Ausstellung in der Gemeinde Baindt (Kreis Ravensburg) lädt sehende Menschen zu einem Perspektivwechsel ein: Besucher*innen können nachempfinden, wie blinde und sehbehinderte Menschen ihre Umwelt wahrnehmen.

Florenell ist einer von vielen Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit unterschiedlichen (Seh-)Behinderungen, die im Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) in Baindt leben. Zwölf der Bewohner*innen können Besucher*innen der Ausstellung „Mit anderen Augen sehen“ näher kennenlernen. Die Kinder und Jugendlichen hatten sich für das Projekt zuvor an ihren Lieblingsplätzen fotografieren lassen. Zunächst hören sich die Besucher*innen mit geschlossenen Augen eine Audio-Beschreibung eines Fotos an. Dann erleben sie eine Simulation davon, wie die sehbehinderten Kinder und Jugendlichen selbst das Bild sehen würden. Zum Schluss betrachten die Besucher*innen das Original-Porträt und erfahren mehr über die jeweilige Sehbehinderung der Abgebildeten.

In der Ausstellung kommt auch Virtuelle Realität (VR) zum Einsatz: Die Nutzer*innen erleben mit einer VR-Brille Alltagssituation wie einen Einkauf, ein Essen mit Freund*innen oder eine Szene im Straßenverkehr. Mit Filter-Funktionen wird dann gezeigt, wie diese Szenen mit einem stark eingeschränkten Gesichtsfeld wahrgenommen werden.

Mit der Ausstellung möchten die Initiator*innen des SBBZ Bewusstsein für die Bedürfnisse von blinden und sehbehinderten Menschen schaffen und für das Thema Inklusion werben.

Die Aktion Mensch unterstützte das Projekt „Mit anderen Augen sehen – mit den Augen anderer sehen“ des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums (SBBZ) in Baindt im Projektzeitraum von 01.12.2018 bis 31.07.2021 mit 50.000 Euro.

Weitere Informationen:

Aktion Mensch

Heinemannstr. 36
53175 Bonn

E-Mail: foerderung@aktion-mensch.de
Tel: 0228/2092 - 5555