Beschäftigt Ihr Arbeitgeber Menschen mit und ohne Behinderung?
Ist Ihr Arbeitsplatz auch für Rollstuhlfahrer zugänglich?
Ist die Webseite Ihres Unternehmens barrierefrei?
Wo begegnen sich im Alltag Menschen
mit und ohne Behinderung?
Findet in der Schule Ihres Kindes gemeinsamer Unterricht statt?
Sind die Kinos in Ihrer Stadt für alle zugänglich?
Ein großer Schritt nach vorn - Mit der UN-Behindertenrechtskonvention für gleichberechtigte Teilhabe in der Gesellschaft
Was ist eine Konvention?
Eine Konvention ist ein Übereinkommen, das von Menschen oder Staaten einvernehmlich eingehalten wird. Die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung wurde Ende 2006 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN) verabschiedet und trat 2008 in Kraft.
Warum gibt es die UN-Konvention?
Sie setzt sich dafür ein, dass die Benachteiligung von Menschen mit Behinderung aufhört und diese als vollwertige Bürger der Gesellschaft anerkannt werden.
Was fordert die UN-Konvention?
Die UN-Konvention fordert Inklusion, also die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben. Inklusion ist ein Menschenrecht.
Wer unterstützt die UN-Konvention?
Deutschland und derzeit 177 weitere Länder bekennen sich zur UN-Konvention und haben sich mit ihrer Unterzeichnung dazu verpflichtet, sie umzusetzen.
Wie ist der aktuelle Stand?
Zehn Jahre nach Inkrafttreten der UN-Konvention in Deutschland konnte einiges erreicht werden. In vielen Punkten besteht jedoch noch Handlungsbedarf.
Was muss sich ändern? Die Kernpunkte der UN-Konvention
Barrieren abschaffen
In Städten, Gebäuden und bei Transportmitteln
Im Internet und in der Sprache
Durch behindertengerechte Räume, barrierefreie Internetseiten und die Etablierung von Gebärdensprache, Blindenschrift und Leichter Sprache.
Selbstbestimmtes Leben ermöglichen
Keine Eingriffe in persönliche Rechte und Menschenrechte
Keine Entmündigungen oder Ausgrenzung von der Gemeinschaft
Durch freie Wahl von Wohnart und -ort, Unterstützungsangebote und Assistenzen für ein selbstbestimmtes Leben.
Gleiche Rechte für alle
Recht auf Bildung und Erziehung
In einer Schule für Kinder mit und ohne Behinderung.
Recht auf Arbeit
Menschen mit Behinderung verdienen ihren Lebensunterhalt selbst, in einem offenen, zugänglichen und inklusiven ersten Arbeitsmarkt.
Menschen mit Behinderung - Eine große MinderheitInformation
Was ist Behinderung
Behinderung ist kein fester Zustand, sondern ein ständiger Prozess. Er wirkt sich nachteilig aus, wenn Menschen mit Beeinträchtigungen
auf einstellungs- und umweltbedingte Barrieren stoßen, die sie an der vollen und gleichberechtigten Teilnahme am gesellschaftlichen
Leben hindern (Definition der UN).
Weltweit
leben rund 1 Milliarde Menschen mit Behinderung. Das sind etwa 15% der Weltbevölkerung. Damit stellen sie die größte Minderheit auf der Erde dar. Etwa 80% der Menschen mit Behinderung leben in Ländern des globalen Südens.
In Deutschland
leben etwa 10,2 Millionen Menschen mit Behinderung. Das sind etwa 13% der Gesamtbevölkerung.
wird der Grad der Behinderung nach Zehnergraden von 20-100 abgestuft definiert. Als schwerbehindert gelten Menschen, denen ein Grad der Behinderung von 50 oder mehr zuerkannt worden ist.
haben knapp 4% der Menschen mit Behinderung eine angeborene Behinderung. Rund 96% der Behinderungen werden erst im Laufe des Lebens erworben.
wird die Art der Behinderung anhand von 55 Kategorien erfasst. Die Kategorien richten sich nach der Erscheinungsform der Behinderung und die durch sie bestimmte Funktionseinschränkung.
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Die aktuelle Situation
In Deutschland gibt es Regelungen, Gesetze und Projekte zu Inklusion von Menschen mit Behinderung. Die Umsetzung der BRK wird in allen Ländern regelmäig von einer UN-Kommission überprüft. Deutschland wird das nächste Mal 2019 überprüft.
Das deutsche Grundgesetz enthält ein Verbot der Benachteiligung von Menschen mit Behinderung. Allerdings enthält es weder das Recht auf schulische und berufliche Bildung noch ein Recht auf Arbeit.
Im deutschen Sozialgesetzbuch ist die Rehabilitation und Teilhabe von Menschen mit Behinderung verankert. Trotzdem können nicht alle Kinder mit Beeinträchtigungen hierzulande eine Regelschule besuchen. Auch die unterschiedlichen Regelungen in den Bundesländern erschweren die Umsetzung.
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Die Herausforderung - Wie setzt man die Konvention in der Praxis um?
Nichts über uns ohne uns!
Das Übereinkommen wurde gemeinsam mit Menschen mit Behinderung konzipiert. Nun soll es auch genauso umgesetzt werden: Alle können sich daran beteiligen.
Die Bundesregierung
hat im Sommer 2011 einen 10-Jahres-Plan mit rund 200 Vorhaben, Projekten und Aktionen vorgestellt. Sie ist gefordert, diese Ansätze weiter zu konkretisieren und voranzubringen. Aber: Die Bundesregierung allein kann das Übereinkommen natürlich nicht umsetzen.
Gemeinsam für Inklusion
Nur, wenn alle mitmachen, kann sich etwas ändern und die Benachteiligung aufhören. Die Aktion Mensch unterstützt deshalb Projekte und Initiativen, die Inklusion in der Praxis umsetzen, mit bis zu 350.000 Euro. Mit ihren Fördermöglichkeiten ermöglicht die Aktion Mensch deutschlandweit zahlreiche Projekte in den Bereichen Arbeit, Freizeit, Bildung und Persönlichkeitsstärkung, Wohnen und Barrierefreiheit und Mobilität.
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