Projekte wirkungsvoll planen

Zwei Frauen präsentieren etwas mit einem Whiteboard.

Wie Sie Veränderung erreichen

In diesem Modul erfahren Sie, wie Ihr Projekt gesellschaftlichen Wandel erzeugen kann. Sie lernen, was Wirkungslogik bedeutet und wie Sie Ihr Inklusionsprojekt so planen, analysieren und verbessern, dass Sie Ihre Ziele wirklich erreichen. Wir stellen Ihnen Arbeitsblätter aus unseren Workshops zum Herunterladen zu Verfügung, geben Tipps und bieten Einblicke in Projekte und Modellkommunen.

Das empfiehlt die Aktion Mensch:

  • Es lohnt sich, viel Zeit und Arbeit in die Projektplanung zu stecken.
  • Für ein gelungenes Projekt ist es sehr wichtig, Ziele und Zielgruppen festzulegen.
  • Partizipation ist ein Schlüssel zum Erfolg: Beziehen Sie deshalb Vertreter*innen Ihrer Zielgruppe in die Projektplanung ein. Sie sind Expert*innen für ihre eigene Lebenssituation.
  • Bauen Sie Ihr Inklusionsprojekt wirkungslogisch auf. Die Wirkungslogik hilft dabei, für Ihre Zielgruppe tatsächlich Veränderungen und Verbesserungen zu erreichen und den Erfolg Ihres Projektes messbar zu machen.
  • Planen Sie Ihr Projekt so, dass Sie Ihre gewählten Ziele fortlaufend überprüfen können.
  • Überprüfen und bewerten Sie Ihr Projekt sach- und fachgerecht. Für die Evaluierung gibt es je nach Bugdet und Projektgröße passende Methoden: von ganz einfachen Methoden wie Bewertungsbögen bis hin zur wissenschaftlichen Begleitung.
  • Es ist nie zu spät, mit der Wirkungslogik zu arbeiten. Auch Projekte, die schon fortgeschritten sind, können von der Methode profitieren.

Wozu sich mit Wirkung auseinandersetzen?

Sie möchten, dass Ihre Kommune, das Quartier, der Stadtteil oder Ihre Institution inklusiver wird. Sie haben viele Ideen, einen festen Vorsatz und die ersten Schritte sind getan: Es gibt ein Budget, motivierte Mitarbeiter*innen, Sie kennen Ihre Handlungsfelder, haben mögliche Zielgruppen im Blick, Mitstreiter*innen gewonnen, die Projektplanung läuft.

Zeit, kurz innezuhalten und Ihr Projekt einmal vom Ende her zu betrachten: Was wollen Sie genau erreichen? Was sind die Ziele und wünschenswerte Ergebnisse Ihrer Arbeit? Bestimmt freuen Sie sich, wenn möglichst viele Menschen Ihre Angebote nutzen. Vermutlich wollen Sie mit Ihrer Arbeit aber mehr erreichen: Sie wollen Probleme lösen, Lebensumstände verbessern, dafür sorgen, dass alle Menschen selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Und nicht zuletzt wollen Sie einen Beitrag leisten für eine inklusive Gesellschaft. Um echte Veränderungen und gesellschaftlichen Wandel zu erreichen, brauchen Sie die wirkungsorientierte Projektplanung.

Zu Beginn von Kommune Inklusiv hatten wir deshalb die Vertreter*innen der Modellkommunen gebeten, all ihre Ideen, Vorsätze, Maßnahmen und Ziele, mit denen sie sich für das Projekt beworben hatten, erst einmal gedanklich zur Seite zu legen und ihre Projekte stattdessen wirkungsorientiert zu planen.

Die wirkungsorientierte Projektplanung hilft, wenn Sie

  • aus Ihren Projekten lernen wollen, was funktioniert, und verstehen wollen, warum es funktioniert.
  • Entscheidungen schneller und besser treffen möchten.
  • andere für Ihre Sache interessieren und motivieren wollen.
  • Unterstützung suchen.
  • Geldgeber*innen, Netzwerkpartner*innen und der Öffentlichkeit über den Fortschritt Ihres Vorhabens berichten sollen.

Drei Wirkungsebenen: Haltung, Struktur, Aktivität

Wer Inklusion in der Kommune nachhaltig umsetzen möchte, sollte drei Wirkungsebenen berücksichtigen: 

Haltung – inklusive Kulturen schaffen: Die gesellschaftliche Ebene beschreibt die Veränderung in der Haltung der Menschen vor Ort (Sozialraum/Gesellschaft). Beispiel: Alle Menschen vor Ort finden Barrierefreiheit wichtig und sinnvoll.

Struktur – inklusive Strukturen etablieren: Die strukturelle Ebene beschreibt die Veränderungen im Lebensumfeld. Beispiel: Ämter, Cafés, Supermärkte, Kinos und Busse und Bahnen sind barrierefrei.

Aktivität – inklusive Praktiken entwickeln: Die individuelle Ebene beschreibt die Veränderungen bei der Zielgruppe. Beispiel: Alle Menschen nehmen teil an Veranstaltungen, Kursen und Sportangeboten.

 

Nachgefragt bei

Thorsten Garske, Leiter Fördermittel und Fundraising beim Sozialwerk St. Georg in Nordrhein-Westfalen

Wirkung und Aktivität sind nicht dasselbe

Verwechseln Sie nicht Aktivität und Wirkung: Es ist wichtig und gut, wenn Workshops, Sprechstunden und Veranstaltungen gut besucht sind (Aktivität). Reine Teilnehmer*innenzahlen sagen jedoch nichts darüber aus, dass sich für Ihre Zielgruppe tatsächlich etwas verändert (Veränderung = Wirkung).

Die drei Wirkungsebenen sind Bestandteile des „Index für Inklusion“ von Tony Booth und Mel Ainscow, einem Leitfaden für Bildungseinrichtungen, die inklusiver werden wollen. Kommune Inklusiv hat das Prinzip für den Sozialraum erschlossen und nimmt bei der Planung, Umsetzung und Verstetigung des Vorhabens die drei Wirkungsebenen gleichermaßen in den Blick. Es geht darum im Verein, Unternehmen, Stadtteil und Dorf eine gemeinsame Haltung zum Thema Inklusion zu entwickeln und konkrete Ziele zu formulieren.

Ein älterer Mann sitzt draußen vor einem Geschäft auf einer Bank und hat ein Buch in seinen Händen, lacht in die Kamera

Wirkung planen

Bei der Planung von Inklusionsprojekten hilft die Wirkungslogik. Erfahren Sie hier, wie Sie Ihre Zielgruppe definieren, Ursachen und Auswirkungen von Problemen ausmachen und einen Gesamtüberblick zu Ihrem Projekt erhalten.