Finanzierung und Ressourcen planen

Ein Mädchen malt ein Schaf unter Anleitung an

So finden Sie Unterstützung für ihr Inklusionsvorhaben

Damit Sie Ihr Projekt umsetzen können, brauchen Sie Ressourcen - die Sie gut planen sollten. Ressourcen sind nicht nur Geld. Es sind auch die Ideen und das Wissen der Menschen, die mit Ihnen arbeiten, Räume oder Fahrzeuge, die Sie nutzen können, oder kostenlose Seminare von Förderorganisationen.

Auf diesen Seiten beschreiben wir vor allem die Möglichkeiten, wo und wie Sie Förderung für Ihr Projekt bekommen können. Wir geben Tipps zur Antragstellung. Außerdem beschreiben wir, welche Unterstützung es neben der finanziellen Förderung gibt und wie Sie diese Ressourcen am besten in Ihr Projekt einplanen.

Das empfiehlt die Aktion Mensch

  • Denken Sie von lokal bis global: Fördermöglichkeiten für inklusive Projekte gibt es von Stadt- und Kreisverwaltungen, Unternehmen, Organisationen und Stiftungen.
  •  Bevor Sie Kontakt aufnehmen: Recherchieren Sie, wofür die Förderorganisation steht und welche Projekte sie fördert.
  • Prüfen Sie die Möglichkeiten der Aktion Mensch-Förderung: Neben Finanzierung gibt es auch kostenlose Fortbildungen, Workshops und Vernetzungsangebote.
  • Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, um eine ausführliche Projektbeschreibung, ein Finanzierungskonzept und den Förderantrag zu erstellen. Machen Sie sich bewusst: Wofür steht Ihre Organisation? Was sind die Ziele Ihres Projekts? Wie hilft Ihr Vorhaben, das Leben Ihrer Zielgruppen dauerhaft zu verbessern?
  • Denken Sie von Anfang an mit, wie es nach Ende der Förderdauer mit Ihrem inklusiven Projekt weitergehen soll.
  • Vereinbaren Sie, wer zuständig ist für Aufgaben wie Fördermittel-Akquise, Antragstellung und Ressourcenplanung.
  • Überprüfen Sie regelmäßig, welche Ressourcen Sie im Projektteam und im Netzwerk haben, beispielsweise Kontakte, Expert*innen-Wissen oder ehrenamtliches Engagement.

Finanzielle Förderung beantragen

Sie können bei vielen verschiedenen Organisationen und Institutionen Fördergelder für Ihr Inklusionsvorhaben beantragen. Informieren Sie sich vorab genau: Welche Art von Projekten fördern diese Organisationen? Was sind die Bedingungen für eine Förderung? So können Sie besser einschätzen, ob Ihr Projekt Chancen hätte. Jede Förderorganisation hat eigene Anforderungen.

Recherchieren Sie auf der Internetseite der Organisation oder Institution und fragen Sie Kolleg*innen nach ihren Erfahrungen. Wenn Sie sich informiert haben, empfiehlt sich ein erstes unverbindliches Telefonat. Die Ansprechpartner*innen finden Sie über die Webseiten der Förderorganisationen. Haben Sie keine Scheu anzurufen: Die Mitarbeiter*innen arbeiten gern mit Ihnen gemeinsam daran, dass Ihr Antrag Erfolg hat.

Auf folgende Fragen sollten Sie Antworten haben, bevor Sie das erste Mal mit möglichen Geldgeber*innen sprechen:

  • Welches Ziel und welche Zielgruppe wollen Sie mit Ihrem Projekt erreichen?
  • Wie hilft Ihr Vorhaben, das Leben Ihrer Zielgruppen dauerhaft zu verbessern?
  • Wie erreichen Sie mit Ihrem Vorhaben mehr Inklusion in Ihrem Viertel, Ihrer Stadt oder Gemeinde?
  • Was wird das Projekt schätzungsweise kosten?
  • Wie lange soll es laufen?
  • Und auch wenn es banal klingt: Wofür steht Ihr Verband, Ihr Verein oder Ihre Initiative eigentlich?

Am besten erstellen Sie eine Konzept-Skizze: mit Zielen, Zielgruppen, ungefähren Kosten, Finanzierungsmöglichkeiten und Projektzeitraum. Sie sollte nicht länger als zwei Seiten sein. Die Skizze hilft Ihnen, sich zu orientieren und einen ersten Überblick über Ihr Vorhaben zu bekommen. Manche Geldgeber*innen fragen auch nach einer solchen Skizze.

Porträt von Stefan Burkhardt

Nachgefragt bei

Stefan Burkhardt, Beratung und Begleitung Sozialer Arbeit und Prozessbegleiter bei Kommune Inklusiv

Wo Sie Förderung bekommen können

Aktion Mensch: Mehr darüber, welche Projekte die Aktion Mensch unterstützt, lesen Sie unter „So fördert die Aktion Mensch“.

Lokale Förderer*innen: Wer in Ihrer Kommune hat Geld und ist bereit, es für eine gute Idee zu stiften? Bestimmt finden Sie in Ihrem direkten Umfeld ein Finanzinstitut, eine Firma, eine Wohltätigkeits-Organisation oder eine Industrie- und Handelskammer, die Sie bei kleineren Inklusions-Ideen finanziell unterstützt.

Stiftungen: In Deutschland gibt es fast 24.000 rechtsfähige Stiftungen, jedes Jahr kommen neue hinzu. Sie verfügen über ein Stiftungskapital von insgesamt etwa 110 Milliarden Euro. 95 Prozent der Stiftungen verfolgen gemeinnützige Zwecke. Einen Überblick über die Stiftungen mit Suchfunktion und Antrags-Tipps bietet der Bundesverband Deutscher Stiftungen. Nutzer*innen können wählen zwischen einer Basis-Suchfunktion und verschiedenen Abo-Modellen mit zusätzlichen Funktionen und Services (Stiftungssuche Plus). Überlegen Sie, ob sich ein Abonnement für Sie lohnt. Die Zusatz-Funktionen können sehr hilfreich sein. Doch möglicherweise reicht für Ihr Projekt die Basissuche aus. 

Sie können auch auf den Internetseiten der einzelnen Bundesländer nach Stiftungen in Ihrer Region recherchieren. Wir haben eine Link-Liste zu den Stiftungsverzeichnissen der Bundesländer erstellt. Die Suchfunktionen haben unterschiedliche Qualität: Auf manchen Seiten finden Sie Datenbanken mit Suchmaske, auf anderen Link-Listen zum Anklicken oder PDF-Dateien zum Herunterladen.

Auch das Portal Socialnet hilft bei der Recherche nach Förderstiftungen und Bürgerstiftungen

Städtebauförderung des Bundes: Mit verschiedenen Förderprogrammen unterstützt die Bundesregierung die Entwicklung lebendiger Stadtviertel und den sozialen Zusammenhalt in den Quartieren. 

Europäischer Sozialfonds (ESF): Kommunen können sich über den Sozialfonds der Europäischen Union unterstützen lassen. Mit dem ESF Plus will die Europäische Union zu einem sozialeren Europa beitragen. Unterstützt werden Programme und Projekte, die Menschen bei der Bewältigung wirtschaftlicher und sozialer Herausforderungen unterstützen. Die Förderschwerpunkte des ESF Plus 2021 bis 2027 sind unter anderem: allgemeine und berufliche Bildung, besserer Zugang zu Arbeit und aktive Inklusion. Es gibt eine Vielzahl von Bundes- und Landesprogrammen des ESF.

Förderdatenbank des Bundes: Hier erhalten Sie einen Überblick über die aktuellen Förderprogramme des Bundes, der Länder und der Europäischen Union. Passende Programme finden Sie über die Suchmaske mit Schlagwörtern wie Inklusion, Empowerment, Partizipation.



Werfen Sie einen Blick in die Zukunft!

Wo sehen Sie Ihr Projekt in fünf und zehn Jahren? Dieser Blick in die Zukunft hilft Ihnen in der Anfangsphase, zwischen verschiedenen Organisations- und Finanzierungsformen abzuwägen. Sie können außerdem besser einschätzen, wie viel Personal und Geld Sie brauchen werden. Wollen Sie für Ihr Vorhaben einen gemeinnützigen Verein gründen? Setzen Sie vor allem auf engagierte Ehrenamtliche, die das Projekt nach Ende der ersten Förderung weiterführen?

Mehr darüber, wie Ihr Vorhaben nachhaltig weiter wirken kann, lesen Sie unter „Projekte dauerhaft in der Kommune verankern“

Was ist was? Spenden, Sponsoring, Fundraising

Neben unterschiedlichen Förder-Organisation gibt es auch verschiedene Methoden, wie soziale Projekte finanziert werden können. Das Infoblatt "Finanzierung - Was ist was? (PDF) " beschreibt die wichtigsten: Spenden, Sponsoring, Crowdfunding, Fundraising. 

 

Eine Gruppe von fünf Personen unterschiedlichen Alters, darunter eine Frau im Rollstuhl, stehen auf einem öffentlichen Platz

Projekt- und Finanzierungskonzept erarbeiten

Für einen erfolgreichen Projektantrag brauchen Sie eine genaue Projektbeschreibung. Außerdem sollten Sie darstellen, wie Sie Ihr Projekt finanzieren wollen.