Menschen stärken, Demokratie fördern: Claudia Kaube
Aktualisiert: November 2025
Ein gutes Beispiel dafür ist Claudia Kaube. Die Schneverdingerin wurde 2016 nach schwerer Krankheit berufsunfähig. Bis dahin stand sie voll im Leben, hatte einen Vollzeitjob und brachte sich in verschiedenen Ehrenämtern ein. Durch die Erkrankung und Berufsunfähigkeit bekam Claudia Kaube das Gefühl, ins Abseits zu geraten.
Doch dann nahm sie an einer inklusiven Empowerment-Schulung teil. Dort lernte sie ihre Stärken neu kennen, schöpfte Selbstbewusstsein und fand ihre Motivation wieder. „Für mich war diese Empowerment-Schulung eine sehr wertvolle Anschubhilfe“, sagt Kaube. In der Schulung lernten die Teilnehmer*innen, dass jeder Mensch Stärken, Fähigkeiten und Wissen hat. „Diese Wertschätzung und Achtung, die ich in der Schulung erfahren habe, möchte ich selbst weitergeben. Mein Ziel ist es, dass viel mehr Menschen den Mut entwickeln, sich für ihre Ziele einzusetzen.“
Mit ehrenamtlichem Engagement die Gemeinschaft stärken
Claudia Kaube hat seitdem viel für Schneverdingen und die Gesellschaft erreicht. Mit dem Kommune Inklusiv-Team hat sie die Stadt beraten, als das Schwimmbad umgebaut werden sollte. Heute können Menschen mit Gehbehinderung oder im Rollstuhl das Hallenbad ganz selbstverständlich nutzen: Ein absenkbares Benken, Schwerbehinderten-Toiletten und -Duschen machen dies möglich.
In der Stadt überzeugte sie zusammen mit dem Kommune Inklusiv-Team Geschäftsleute, ihre Läden mehr Menschen zugänglich zu machen – mit Rampen, breiteren oder elektrischen Schiebetüren. In der Kirchengemeinde Peter und Paul löste sie zusammen mit Gemeindemitgliedern die Steine vor dem Kircheneingang, damit aus zwei Stufen ein ebenerdiger Eingang wird.
„Ich möchte, dass mehr Menschen Zugang zu Aktivitäten, Orten und Menschen haben“, sagt Kaube. Niemand solle zu Hause sitzen und denken, er oder sie könne nicht ins Café, weil Stufen oder andere Barrieren das verhindern.
Mit Teilhabe mehr Möglichkeiten eröffnen
Für dieses Ziel bringt sich Claudia Kaube weiter in verschiedenen Ehrenämtern ein. Im neu gegründeten Netzwerk für Senioren und Teilhabe setzt sie sich gegen Einsamkeit ein: Vier Plauderbänke sollen bald im Stadtgebiet aufgestellt und Veranstaltungsflyer für Senioren verteilt werden. Kaubes Engagement im Weltladen ermöglicht Menschen in Afrika eine bessere Schul- und Ausbildung, da die Gewinne in Bildungsprojekte fließen. Außerdem ist sie Mitglied im Teilhabebeirat in Schneverdingen. Gemeinsam mit fünf weiteren Menschen engagiert sie sich dort seit Mai 2025 als Expertin in eigener Sache für mehr Teilhabe, Mitbestimmung und Inklusion. Durch die anderen Selbstvertreter*innen lernt sie neue Perspektiven kennen und erfährt von Barrieren, die sie abbauen will.
Als Teil der Gemeinschaft fühlt sie mehr Kraft
Claudia Kaube ist wieder mitten in der Gesellschaft. „Ich habe manchmal auch gesundheitliche Rückschläge“, sagt Kaube, „doch das Gefühl, dass ich trotz Krankheit wichtig bin und etwas bewegen kann, lässt mich wieder aufstehen.“
Zehn Jahre nach ihrer Verrentung ist sie wieder weitestgehend mobil und lässt ihren Rollator erst mal in der Ecke stehen. Sie fährt Zweirad, schwimmt und macht regelmäßig Sport im Verein. „All das habe ich auch geschafft, weil mir Menschen etwas zugetraut und mich nicht abgeschrieben haben. Diese Erfahrung trage ich mit meinem Engagement weiter und sage mir und anderen immer wieder ´trau dich´.“
Die 10 Guten Gründe für Inklusion und Beispiele im Überblick
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