Schritt 2 – Analyse: Wo wollen Sie hin?

Haben Sie Ihren Sozialraum genauer untersucht, folgt die Analyse der Daten und Fakten. Dadurch finden Sie heraus, welche Zielgruppe und welche Handlungsfelder beziehungsweise Lebensbereiche Sie in Ihr Projekt einbeziehen wollen. Welche Zielgruppe hat welche Bedürfnisse? Wo besteht am meisten Handlungsbedarf? In welchem Lebensbereich können Sie am meisten erreichen?

Zielgruppen festlegen

Die meisten Menschen, die ein inklusives Projekt an ihrem Ort starten wollen, haben schon bestimmte Zielgruppen vor Augen. Neue Partner*innen bringen oft weitere Zielgruppen mit. Wichtig ist, dass Sie sich einerseits auf wenige Zielgruppen fokussieren. Andererseits sollten Sie sich die Offenheit für neue Zielgruppen und deren Bedürfnisse bewahren. Haben Sie im Hinterkopf, wie Sie sie vielleicht später an Ihrem Projekt beteiligen können.

Lesen Sie unter "Projekte wirkungsvoll planen", wie Sie Zielgruppen definieren und Bedarfe abfragen. Welche Ziele Sie letztlich für die Zielgruppen festlegen, ergibt sich aus der Wirkungslogik.

Lebensbereiche definieren

Die Kommune Inklusiv-Modellkommunen haben sich an den Lebensbereichen orientiert, in denen die Aktion Mensch schwerpunktmäßig Projekte fördert.

Eine Frau und zwei Männer sitzen auf einer Treppe und unterhalten sich.

Erfahrungen aus der Verbandsgemeinde Nieder-Olm

Die Koordinatorin Gracia Schade wollte zu Beginn von Kommune Inklusiv alle Angebote für alle Zielgruppen inklusiv gestalten. Doch schnell zeigte sich, dass diese Herangehensweise zu komplex wurde. Es ist kaum möglich, für viele verschiedene Menschen gleichzeitig eine spürbare Verbesserung in einem gewissen zeitlichen Rahmen zu erreichen. Deshalb entschieden sich die Projektteilnehmer*innen in der Verbandsgemeinde Nieder-Olm zunächst einmal für drei Zielgruppen: Menschen mit Behinderung, Senior*innen und Menschen mit Fluchterfahrung. Mit diesen ersten Zielgruppen können sie nun wichtige Erfahrungen für weitere Zielgruppen sammeln. Denn das große Ziel, Inklusion für alle Menschen zu erreichen, ist fester Bestandteil von Kommune Inklusiv – nur eben in kleinen und erreichbaren Schritten.

Die Erfahrung durch Kommune Inklusiv zeigt, dass auch andere Lebensbereiche sinnvoll sein können. So hat sich zum Beispiel die Verbandsgemeinde Nieder-Olm neben den Lebensbereichen Arbeit, Bildung und Freizeit auch für Gesundheit entschieden. Die Recherche und Analyse ihrer Kommune hatte ergeben, dass die Zielgruppe der Menschen mit sogenannter geistiger Behinderung Schwierigkeiten hat, in gesundheitliche Angebote wie zum Beispiel Rehasport zu kommen.
Eine Gruppe Gehörloser vor dem Rathaus in Erlangen.

Kommune verstehen und überzeugen

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