Projektplan: Übersicht hilft, um ins Tun zu kommen

Die Erfahrungen aus unseren Modellkommunen zeigen: Es ist sehr sinnvoll, wenn Sie Ihre geplanten Maßnahmen in einem Projektplan festhalten. Erstellen Sie für die folgenden drei oder sechs Monate eine Übersicht darüber, was wann an welchem Ort stattfinden soll und wer es organisiert.

So haben Sie schnell im Blick, was ansteht und wer der oder die zuständige Ansprechpartner*in ist. Je genauer Sie Ihre Maßnahmen in einzelne Aktivitäten unterteilen, desto mehr Klarheit gewinnen Sie. Und desto leichter wird es Ihnen fallen, ins Tun zu kommen. Beginnen Sie mit einer Aktion, die sich schnell und unkompliziert umsetzen lässt. Gerade nach einer langen Planungsphase können Sie so ehrenamtlich Engagierte sofort aktivieren. Möglicherweise wollen einige endlich die Ärmel hochkrempeln und loslegen. 

Zusatznutzen der Projektübersicht:
Besser mit Erwartungen anderer umgehen

Wenn Ihr Projekt in die Umsetzungsphase startet, haben sich viele Erwartungen angesammelt. Netzwerkpartner*innen, Politiker*innen oder Bürger*innen wollen Ideen unterbringen, mitmachen oder suchen Hilfsangebote. Sie können nicht auf alle Wünsche eingehen. Da hilft nur ein gutes Erwartungsmanagement. Die Projektübersicht kann Sie dabei unterstützen.

Wünsche und Ideen können Sie mit einem guten Projektplan schnell und unkompliziert abgleichen. Möglicherweise passt eine neue Idee gut zu einer Ihrer geplanten Maßnahmen. Vielleicht ist sie sogar besser als das, was Sie entwickelt haben.

Falls Sie den Wunsch des Netzwerkpartners oder der Bürgerin nicht erfüllen können, haben Sie mit dem Projektplan eine gute Argumentationshilfe: „Es tut mir leid – wir haben gerade alle Hände voll zu tun, um unsere geplanten Maßnahmen umzusetzen, mehr können wir zurzeit nicht leisten. Vielleicht passt Ihre Idee zu einem späteren Zeitpunkt.“

Vorlage für Ihren Projektplan

Einen Vorschlag für einen Projektplan haben wir Ihnen zum Herunterladen und Ausfüllen aufbereitet.  "Muster und Vorlage: Maßnahmenplan für Ihr Inklusionsprojekt (PDF)".

Erfahrungen aus Schneverdingen und Erlangen

Die Netzwerkkoordinatorin Ulrike Schloo aus Schneverdingen hat gute Erfahrungen mit Projektplänen gemacht. „Wir versuchen, nichts abzublocken“, sagt Ulrike Schloo. „Wir schauen erst einmal, wie neue Aufgaben parallel zu unserem Plan laufen können. Wenn Ideen dazukommen, die unser Netzwerk vergrößern, unsere Ziele voranbringen und mehr Inklusionsbewusstsein schaffen, nehmen wir sie an.“

Ähnlich organisieren es Felicitas Keefer und Ina Fischer aus Erlangen. „Inklusion ist ein vielschichtiges Thema“, sagt Felicitas Keefer, Erlanger Netzwerkkoordinatorin bis 2021. „Für uns ist es ein Prozess, immer wieder neu zu definieren, in welchen wichtigen Bereichen wir aktiv werden wollen – und können. Unser Jahresplan mit festen Meilensteinen bringt Orientierung und Struktur in unsere Arbeit.“ Ihr Tipp: Einen Zeitpuffer einplanen, weil immer etwas Unvorhergesehenes passieren kann. Beispielsweise 80 Prozent der Zeit verplanen, 20 Prozent Puffer lassen.

„Es werden immer neue Themen und Bedarfe an uns herangetragen, auf die wir gern eingehen möchten“, erklärt Keefer. „Dabei stellen wir uns stets die Frage, was wir Koordinatorinnen selbst tun können und an welchen Stellen wir unsere Netzwerkpartner*innen einbeziehen sollten. Außerdem fragen wir uns, wo wir schnell reagieren müssen und wo wir die Zeit haben, eine längerfristige Strategie zu entwickeln.“

heidelandschaft bei Schneverdingen

Ziele verfolgen, Wirkung messen: Machen Sie den Wirkungs-Check

Verändern, anpassen, nachbessern – vom Projektplan abzuweichen ist völlig normal. Unbedingt im Blick behalten sollten Sie Ihre Wirkungsziele und die drei Wirkungsebenen – Haltung, Struktur und Aktivität. Nutzen Sie deshalb für eine erfolgreiche Projektsteuerung den Wirkungs-Check. Die Methode basiert auf der wirkungsorientierten Projektplanung. 

„Mittlerweile nutzen den Wirkungs-Check alle Modellkommunen, jede auf ihre Art und Weise. Jede hat die Methode an ihre Arbeit angepasst“, sagt Carolina Zibell, Projektleiterin von Kommune Inklusiv bei der Aktion Mensch. 

Der Wirkungs-Check hilft beim Strukturieren und gemeinsamen Planen. Orientieren Sie sich an unserer Vorlage, passen Sie Wortwahl an und gestalten Sie eine eigene Tabelle für Ihre Planungstreffen. Die Erfahrung aus den Modellkommunen zeigt: Durch das regelmäßige gemeinsame Ausfüllen kommen die Wirkungsziele immer klarer zum Vorschein. Wenn Sie die Methode kontinuierlich nutzen, erkennen Sie schnell, was noch fehlt, um Ihrer Vision von Inklusion näher zu kommen und mit Ihrem Projekt echte Veränderung zu bewirken.

Wirkungs-Check - so geht`s

Nutzen Sie unser Arbeitsblatt als Vorlage und passen Sie den Wirkungs-Check an Ihre Bedürfnisse an. Lesen Sie zudem im Interview, wie die Modellkommune Rostock mit dem Wirkungs-Check arbeitet.  
Porträt von Anja Schulz: eine junge Frau mit langen blonden Haaren.

Nachgefragt bei

Anja Schulz, Projektkoordinator*in der Modellkomune Rostock von Kommune Inklusiv.
Zwei Frauen machen eine Übung, bei der sie gestikulieren, im Hintergrund sind weitere paarweise Menschen zu sehen, die diese Übung machen.

Die Menschen vor Ort aktivieren

Hier finden Sie Tipps, wie Sie den Start Ihres inklusiven Projekts öffentlich machen und Menschen vor Ort ansprechen.