Recherchearbeit ist Teamarbeit: Verteilen Sie konkrete Aufgaben
Abläufe in Kommunalpolitik und Verwaltung verstehen, herausfinden, welches die richtigen Ansprechpartner*innen sind, Kontakte aufbauen, Fördermöglichkeiten recherchieren – das alles braucht Zeit. Gehen Sie deshalb am besten arbeitsteilig vor und klären Sie bereits bei den ersten Netzwerktreffen, wer diese Aufgaben übernehmen will.
So kann eine Gruppe recherchieren, wer wichtige Ansprechpartner*innen in den Ämtern sind. Andere Netzwerkpartner*innen erstellen einen Jahresplan: Sie schreiben auf, wann und in welchem Rhythmus sich welche Gremien treffen. Sie recherchieren, wie das Haushaltsjahr in ihrer Kommune aussieht, wann der Haushalt verabschiedet wird und bis wann welche Information und welche Stellungnahme in den Ausschüssen sein müssen. Wiederum andere finden heraus, welche Lokalpolitiker*innen wichtige Kontakte sind, für welches Thema sie Expert*innen sind und welche Interessen sie haben. Sie recherchieren, ob es in der Kommune Beiräte gibt, beispielsweise für Menschen mit Behinderung, für Menschen mit Migrationsgeschichte oder für Senior*innen.
Benennen Sie Zuständige in Ihrem Netzwerk für bestimmte Themen, beispielsweise Wohnen, Kinder/Jugend, Förderung/Finanzierung oder Freizeit/Sport. Diese können dann an Sitzungen der entsprechenden Ausschüsse teilnehmen. Und Ansprechpartner*innen für Verwaltungsmitarbeiter*innen, Lokalpolitiker*innen und Journalist*innen für das spezielle Thema sein.
Hier finden Sie Unterstützung für die Ansprache von wichtigen Kontaktpersonen in der Kommune:

Tauschen Sie sich mit anderen Netzwerken aus
Welche Erfahrungen haben inklusive Netzwerke in anderen Kommunen damit gemacht, die Verwaltung an Bord zu holen? Fragen Sie sie. Inklusions-Netzwerke finden Sie über Internet-Recherchen: beispielsweise die Netzwerke in den Kommune Inklusiv-Städten und -Gemeinden. In Niedersachsen gibt es das Netzwerk Inklusion der Kreise und Städte in Niedersachsen (NIKS) , dem sechs Städte und Landkreise angehören.
In Nordrhein-Westfalen finden Sie mögliche Ansprechpartner*innen in den Kommunen über den Arbeitskreis der hauptamtlichen kommunalen Beauftragten und Koordinator*innen für Menschen mit Behinderung NRW .
Herausforderungen in der Kommunikation mit Kommunen meistern
Verwaltung hat viele verschiedene Ebenen: Informieren Sie sich darüber, wie die Dienstwege sind und wer was entscheiden darf.
Verwaltung arbeitet meistens mit klar aufgeteilten Zuständigkeiten zwischen den Ämtern: Bei einem Thema wie Inklusion kann das eine Herausforderung sein: Es umfasst alle Lebensbereiche in einer Kommune und betrifft damit viele verschiedene Ämter und zuständige Mitarbeiter*innen. Nehmen Sie diese Herausforderung an und suchen Sie Kontakt zu verschiedenen Ämtern : Soziales, Kinder und Jugend, Gesundheit, Stadtkämmerei, Bauen oder Verkehr.
Kommunen haben oft wenig Geld: Informieren Sie sich darüber, wie die Finanzen in Ihrer Kommune aussehen. Lesen Sie dafür den Haushaltsplan. Sie finden ihn beispielsweise auf der Webseite Ihrer Kommune. Überlegen Sie: Wie teuer wäre es für die Kommune, Ihr Vorhaben umzusetzen? Recherchieren Sie Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten, die Sie der Kommune vorschlagen können. Möglicherweise entdecken Sie im kommunalen Haushaltsplan auch Anknüpfungspunkte: Vielleicht sieht der Haushaltsplan ein Vorhaben vor, das ähnliche Ziele hat wie Ihr Projekt. Sie können vorschlagen, Ihr Projekt mit dem Vorhaben der Kommune zu verknüpfen.
