Ziele überprüfen und durch Evaluation besser werden

Eine Gruppe von Kolleg*innen arbeitet zusammen an einem Laptop

Projekterfolge messen

Ihr inklusives Projekt geht langsam zu Ende. Sie haben geplant, Ihr Netzwerk aufgebaut, Wirkungsziele und Meilensteine formuliert, Maßnahmen umgesetzt, Erfahrungen gemacht, Daten gesammelt und ausgewertet. Vielleicht liegt auch schon ein Abschlussbericht auf Ihrem Schreibtisch. Die Ergebnisse und Ihre Erkenntnisse zeigen, was im Projekt gut geklappt hat und was nicht.

Wie geht es jetzt weiter? Feiern Sie Erfolge, bessern Sie Schwachstellen nach und entwickeln Sie sich weiter. Die Evaluation hilft Ihnen dabei. Grundvoraussetzung: Sie sind bereit, Ihr Projekt zu reflektieren.

Das empfiehlt die Aktion Mensch

  • Die Ergebnisse der Evaluation liefern Ihnen konstruktive Kritik. Betrachten Sie sie als Hilfsmittel. Nutzen Sie Zwischen- und Abschlussberichte oder die Ergebnisse Ihrer Auswertungen als Grundlage für eine tiefgehende Reflexion mit Ihrem Team und Zielgruppenvertreter*innen. So werden Sie besser und entwickeln sich weiter.
  • Übersetzen und berichten Sie: Ergebnisberichte und wissenschaftliche Texte sind meist komplex und nicht allgemein verständlich. Bereiten Sie die Ergebnisse der Evaluation für die Öffentlichkeit und Ihr Netzwerk auf – in verständlicher Sprache.
  • Nutzen Sie die Ergebnisse der Evaluation, um zu erkennen, wo Ihnen noch Wissen oder Methodik fehlt, und qualifizieren Sie sich und Ihr Team weiter.

Klarheit gewinnen und nachbessern

Meist passen die Ergebnisse der Evaluation zu dem was Sie sich selbst schon gedacht haben. Das neutrale Auswerten der Daten enthüllt aber auch Schwachstellen, auf die Sie selbst nie gekommen wären. Lassen Sie sich dadurch nicht verunsichern, sondern arbeiten Sie mit den Ergebnissen der Evaluation weiter. Behalten Sie erfolgreiche Maßnahmen bei und bessern Sie bei den weniger gelungenen Dingen nach. Entwickeln Sie neue Ansätze, zum Beispiel, wie Sie wirkungsorientierter planen, Ihr Netzwerk erweitern oder die Zielgruppe besser beteiligen. Finden Sie passendere Maßnahmen oder entwerfen Sie Ideen für ein Anschlussprojekt. Blicken Sie auf das große Ziel: eine inklusive Gesellschaft. Es geht darum, die Lebensbedingungen der Menschen aus Ihrer Zielgruppe zu verbessern. Und nicht darum, mit welcher Note Sie Ihr Projekt abschließen.

Mit Wissen etwas bewegen

Die Evaluation liefert Ihnen Erkenntnisse darüber, worin sich Ihr Team noch verbessern kann. Wissen, Fertigkeiten und Methoden lassen sich leicht durch Fortbildungen aneignen. Die Aktion Mensch bietet Seminare für alle Aspekte der wirksamen und inklusiven Projektarbeit an, beispielsweise Partizipationsmethoden, Moderationstechniken oder Einfache Sprache. Mehr dazu erfahren Sie unter „Durch Qualifizierung Inklusionsprofi werden“.

Mit den Ergebnissen der Wissenschaft weiterarbeiten

Wenn Sie Ihr Projekt nicht selbst evaluieren, sondern eine wissenschaftliche Begleitforschung beauftragt haben, machen Sie sich folgendes bewusst: Die Wissenschaftler*innen legen – ganz neutral – Fakten dar. Sie stellen Fragen wie:

  • Erreichen die Maßnahmen die Menschen, für die Sie sie geplant haben?
  • Ändern die Maßnahmen das Leben der Menschen aus Ihren Zielgruppen?
  • Verstehen die Menschen das Gleiche unter Inklusion wie Sie?

Wissenschaftler*innen sagen nicht: „Das ist gut und das ist schlecht.“ Sie untersuchen, analysieren Daten und legen offen, wie es ist. Mithilfe der Antworten auf diese Fragen können Sie sehen, wo die Knackpunkte der Arbeit liegen, und für die Zukunft anders planen. Wirkungsvoller, mit besseren Maßnahmen, passenderen Netzwerkpartner*innen oder neuen Methoden. Außerdem können Sie sehen, wo Sie bereits sehr gut oder auf dem richtigen Weg sind. Diese positiven Erkenntnisse stärken Sie und Ihr Handeln. Feiern Sie diese Erfolge!

Wie Sie eine wissenschaftliche Begleitung organisieren und was Sie dabei beachten sollten, lesen Sie in der Planungsphase im Kapitel „Eine wissenschaftliche Begleitung organisieren“.

Sie tun Gutes – reden Sie darüber!

Wenn der Abschlussbericht Ihres Projekts auf dem Schreibtisch liegt, nutzen Sie die Ergebnisse auch als Anlass für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Berichten Sie transparent, ehrlich und verständlich über die Ergebnisse und darüber, wie es mit Ihrem Vorhaben weitergehen soll. Überlegen Sie, wer welche Informationen benötigt. Ihre Zielgruppe braucht vielleicht eine Übersetzung in Einfache oder Leichte Sprache. Die Mitglieder Ihres Netzwerks interessieren sich möglicherweise für den gesamten Bericht in gedruckter Form. Politiker*innen und Geldgeber*innen wollen vielleicht nur die Kernbotschaften lesen. Und Bürger*innen erreichen Sie vermutlich am besten, wenn Sie Pressemitteilungen an die lokalen Medien verschicken. Verteilen Sie außerdem die wichtigsten Ergebnisse und Botschaften in Häppchen über Ihre Kanäle in den sozialen Medien.

Lesen Sie auch unsere Tipps und Hinweise unter „Presse- und Öffentlichkeitsarbeit organisieren“.

Frau mit langen dunklen lockigen Haare n

Nachgefragt bei

Carolina Zibell, Projektleiterin von Kommune Inklusiv bei der Aktion Mensch

Mach’s noch besser – Evaluations-Beispiele aus der Praxis

Wir haben uns für Sie umgehört, wie Projekte mit Evaluation umgehen oder umgegangen sind. Lesen Sie hier, was sie gelernt haben und wie sie die Erkenntnisse für Folgeprojekte nutzen konnten:

Evaluationsbeispiel VG Nieder-Olm
Die Evaluation zeigte, dass das Bewusstsein für Inklusion fehlt.
Evaluationsbeispiel Norderstedt
Regelmäßige Boxenstopps und stetige Reflexion sorgten für kontinuierliche Verbesserungen.
Kinder mit und ohne Behinderung sowie ein Mann auf einer Wiese. Der Mann winkt, einer der Jungs streckt den Daumen in die Luft.

Projekte in der Kommune dauerhaft verankern

Welcher Weg zum nachhaltigen Erfolg ist für Sie der richtige? Lesen Sie, welche Möglichkeiten es gibt.