Innovationen schaffen

Grund 6: Inklusion bringt kreative Lösungen für Herausforderungen unserer Zeit

Inklusion schafft Innovation. Inklusiv zu denken, bedeutet kreativ mit Herausforderungen umzugehen, über den Tellerrand zu schauen und Dinge einfach auszuprobieren. Dabei denkt Inklusion alle mit: Menschen mit Fluchtgeschichte, mit nur wenig Geld, Menschen mit Behinderung, Menschen mit unterschiedlichen Hautfarben oder Religionen, Frauen, Kinder, ältere Menschen – die ganze Gesellschaft.

Herbert Petri

Ortsbürgermeister der Gemeinde Jugenheim (Verbandsgemeinde Nieder-Olm)

Beispiele für Innovation durch Inklusion

Kleinkinder spielen

Ganz neu gedacht: Bildung für Kinder und Hilfe für Erwachsene

Ein gutes Beispiel dafür ist das völlig neue Konzept von Bildung und Unterstützung von Kindern und Eltern im Bildungshaus Lurup in Hamburg. Das Bildungshaus liegt im Viertel Lurup, einem Stadtteil mit vielen Hochhäusern, hoher Arbeitslosigkeit, vielen Alleinerziehenden und Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. Trotz des schlechten Rufs und der großen Herausforderungen hat sich Lurup in den letzten Jahren zu einem lebendigen und lebenswerten Stadtteil entwickelt. Das Bildungshaus Lurup trägt viel zu dieser Entwicklung bei. Wie in einem kleinen Dorfzentrum sind Kita, Krippe, Grundschule und Ganztagsbetreuung für alle Kinder sowie Hilfe, Unterstützung und Beratung für Eltern zusammengefasst. Alle Kinder von acht Wochen bis zum Ende des Grundschulalters bekommen im Bildungshaus Förderung und Unterricht. In altersgemischten Gruppen lesen Grundschüler*innen Kleinkindern vor, Kinder mit Behinderung – egal ob geistig oder körperlich – nehmen selbstverständlich an Lerngruppen und Aktivitäten teil. Kinder ohne Deutschkenntnisse bekommen zusammen mit ihren Eltern Sprachunterricht. Für Erwachsene gibt es Angebote wie Suchtberatung, Kochkurse, Erziehungsberatung, Verbraucherberatung oder Pflegeberatung für alle, die Familienangehörige pflegen.

Der Erfolg gibt dem Konzept des Bildungshauses recht: Luruper Kinder, die das Bildungshaus besucht haben, schaffen es im Durchschnitt genauso oft aufs Gymnasium wie Kinder aus anderen Hamburger Stadtteilen. Das Beispiel zeigt: Durch die enge Zusammenarbeit von Institutionen und Organisationen wie Kita, Krippe, Grundschule, frühe Hilfen, Hilfs- und Beratungsangebote für Erwachsene und Jugendliche entsteht Chancengleichheit.

Dietmar Brauner neben dem Kobot

Inklusion bringt technische Entwicklung in der Industrie voran

Dietmar Brauner arbeitet beim Automobilhersteller Ford mit einem kollaborativen Roboter. Der Roboter, kurz Kobot, hilft immer nur dann, wenn Brauner ihn aktiviert. Der Roboter wurde entwickelt, damit Brauner als langjährige Fachkraft mit eingeschränkter Mobilität dem Betrieb erhalten bleibt.

10 gute Gründe für Inklusion

Grund 7: Wirtschaftlich punkten

Inklusion bringt Erfolg und finanzielle Vorteile.