Schritt 1 – Situation vor Ort erfassen: Wo stehen Sie?

Menschen, Initiativen, Vereine und Projekte: Wen können Sie für Ihr Vorhaben gewinnen? In diesem ersten Schritt der Recherche sammeln Sie zunächst einmal Zahlen und Fakten. Nutzen Sie dazu unsere Recherchehilfen:

Oft hat eine Einzelperson oder eine kleine Gruppe von Menschen die Idee oder den Willen, mehr Inklusion voranzubringen. Doch bei dieser kleinen Gruppe sollte es nicht bleiben. Denken Sie – zum Beispiel als Akteur*in in der Behindertenhilfe – auch an ganz neue Partner*innen, wie zum Beispiel den örtlichen Migrantenverein, eine Initiative für die Gleichberechtigung von Frauen, einen Jugendtreff für bildungsbenachteiligte Jugendliche oder eine Sportgruppe für Senior*innen. Diese Initiativen, Vereine oder Projekte setzen sich vor allem für ihre Zielgruppen ein – sie haben aber oft dasselbe Ziel: eine gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen vor Ort.

Unsere Erfahrungen aus Kommune Inklusiv bestätigen: Eine gemischte Projektgruppe hat viel mehr Ideen und kann mehr bewirken. Natürlich kostet es Zeit, neue Menschen kennenzulernen und anzusprechen. Doch der Aufwand lohnt sich. So können Sie neue Wege gehen und vielleicht manche überraschende Gemeinsamkeit finden.

Lesen Sie unter "Ein inklusives Netzwerk aufbauen" genauer, wie Sie eine starke Projektgruppe aufbauen können!

Drei ältere Frauen sitzen beziehungsweise stehen an einem Tisch und lachen in die Kamera.

Die Begehung: Wie barrierefrei ist meine Kommune?

Um Ihre Kommune noch besser kennenzulernen, sollten Sie eine Begehung Ihres Ortes einplanen. Unsere Prüfhilfe "Wie inklusiv ist Ihre Kommune? (PDF) " kann Ihnen bei einer Begehung als Vorlage dienen. Nehmen Sie eine möglichst gemischte Gruppe von nicht mehr als acht Personen mit: Menschen mit und ohne Behinderung, mit und ohne Migrationshintergrund, Frauen, Männer, Kinder und Jugendliche. Wenn Sie schon für die Begehung „strategisch wichtige“ Personen mitnehmen können, wäre dies ideal. So bekommen Arbeitgeber*innen, Vereinsvorstände oder Entscheider*innen einen ersten Eindruck, was Barrierefreiheit und Diversität konkret bedeuten. Vielleicht können Sie diese Personen durch die Begehung als Partner*in gewinnen – zumindest aber sensibilisieren Sie sie für das Thema.

Sehen Sie sich erst einmal nur einige Gegebenheiten an, die verbessert werden können. Denn wenn Sie nicht allzu viele und zugleich erreichbare Ziele festlegen, ist das Ziel schon bald in greifbarer Nähe. So bleibt die Motivation hoch, und Sie können bald erste Erfolge feiern.

Diskutieren lohnt sich

Unterschiedliche Träger sehen sich manchmal als Konkurrenten, obwohl sie ähnliche Ziele verfolgen. Trauen Sie sich, auch mit diesen vermeintlich konkurrierenden Vereinen, Trägern, Initiativen oder Projekten zu sprechen, zu diskutieren und sich, wenn möglich, weiterzuentwickeln.

Reibung verursacht zwar manchmal bei allen Beteiligten Hitze. Doch sie setzt auch Energie frei. Wie Sie in solchen schwierigen Gesprächssituationen reagieren können, beschreiben wir in unserem "Infoblatt: Tipps für schwierige Gespräche bei der Suche nach Netzwerkpartner*innen (PDF) ".

Durch Ihr inklusives Projekt werden Sie andere Menschen und Projekte berühren und das hat Konsequenzen. Ob diese positiv oder negativ sein können, sollten Sie bei der Recherche vor Ort bedenken.

Zwei Männer, ein Fußgänger und ein Rollstuhlfahrer, kommen auf die Kamera zu, auf einem großen Platz draußen

Wo wollen Sie hin?

Haben Sie Ihren Sozialraum genauer untersucht, folgt die Analyse der Daten und Fakten. Welche Zielgruppe wählen Sie und welche Handlungsfelder wollen Sie bearbeiten?