Ein neuer Strandkorb für alle von Kommune Inklusiv

Rostock, August 2022
Der Strand in Rostock-Warnemünde ist ein Stück inklusiver geworden: Ein neu aufgestellter Strandkorb für alle ermöglicht mehr Menschen mit Mobilitätseinschränkung einen Strandbesuch. Kommune Inklusiv Rostock hat ihn beschafft. Er ist vor Ort der zweite Strandkorb dieser Art. Den ersten hatte die Tourismuszentrale Rostock & Warnemünde 2019 bei einem Wettbewerb des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern gewonnen. 
Neben einer Sitzbank mit zwei Plätzen hat der inklusive Strandkorb einen Rollstuhlplatz. Den erreichen Besucher*innen über eine Rampe. Über einen Knopf können sie die Strandkorb-Vermieter*innen rufen. Außerdem lassen sich Fußstützen ausziehen, Tische ausklappen, die Rückenlehne verstellen und eine Sonnenblende ausfahren.

Online oder vor Ort buchen

Menschen im Rollstuhl, mit E-Scootern oder Rollatoren gelangen über Holzwege zu den Körben an den Strandaufgängen 10 und 4 . Mieten können sie die Körbe im Voraus online oder vor Ort bei den Pächtern. Neben den Körben stehen Schilder mit QR-Codes. Diese können die Strandbesucher*innen mit dem Handy scannen und so die Körbe direkt buchen, ohne den Strand hinunter zu den Pächtern zu gehen. 
 
Frauen und Männer stehen neben oder sitzen im inklusiven Strandkorb. Zwei Menschen sind Rollstuhlfahrer.
Inklusiver Strandkorb Rostock
Von links: Kommune Inklusiv-Koordinator Erik Ortlieb, Tourismusdirektor Matthias Fromm, Strandkorb-Vermieter Alexander Fritz, Anne Wilken vom Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern, Koordinatorin Anja Schulz, Bettina und Robert Bull, Sozialsenator Steffen Bockhahn und Strandkorb-Vermieter Matthias Treichel weihten den neuen barrierefreien Strandkorb Ende Juni 2022 offiziell ein. 
Foto: Joachim Kloock
 
Drei Männer, zwei davon im Rollstuhl, stehen auf einem Steg am Strand und blicken aufs Meer.

Kommune Inklusiv, Tourismuszentrale und Pächter arbeiten zusammen

Der Strandkorb für alle ist eine Zusammenarbeit zwischen Kommune Inklusiv, der Tourismuszentrale Rostock & Warnemünde und den Pächtern vor Ort. Die Tourismuszentrale und Kommune Inklusiv hatten schon bei der Broschüre „Barrierefreier Urlaub“ zusammengearbeitet. In den nächsten zwei Jahren übernehmen die Pächter die Vermietung und Instandhaltung der Strandkörbe.
Sie sind Ansprechpartner für die Fragen der Strandbesucher*innen mit Mobilitätseinschränkung und unterstützen sie, wenn sie Hilfe brauchen. Sie bringen ihnen auch Getränke oder Essen zum Korb. Außerdem schauen die Pächter, wie viele Menschen den Strandkorb buchen und wer ihn bucht. Das geben sie an das Team von Kommune Inklusiv weiter. Grundsätzlich dürfen alle Menschen mit einer Form von Mobilitätseinschränkung den Korb nutzen. Dazu gehören Menschen im Rollstuhl genauso wie ältere Menschen oder Familien mit Kinderwagen. 

Der inklusive Strandkorb fällt auf und ist beliebt 

„Viele Menschen mit Behinderung kommen mit Begleitung an den Strand und brauchen meine Unterstützung nicht“, sagt Pächter Alexander Fritz. „Sie sagen aber, dass der Rufknopf ihnen ein sicheres Gefühl gibt.“ 
Insgesamt komme der Strandkorb für alle gut an: „Menschen mit und ohne Einschränkung finden ihn super. Durch seine Größe fällt er auf. Wir hatten den Korb gerade aufgestellt, da kamen schon die ersten und fotografierten sich mit ihm“, erzählt Fritz.  
 

Vom inklusiven Strandkorb zum inklusiven Strand

Die Barrierefreiheit in Warnemünde soll weiter ausgebaut werden. „Wir möchten einen ganzen Strand für alle schaffen“, sagt Kommune Inklusiv-Koordinator Erik Ortlieb. „Die barrierefreien Strandkörbe sind ein tolles Projekt und sorgen für mehr Teilhabe. Aber mit ihnen ist es nicht getan – auch die Wege müssen stimmen. Ein barrierefreier Strandkorb nützt nichts, wenn die Menschen nicht hinkommen oder nicht hinwollen, weil es keine Toiletten für sie in der Nähe gibt. Oder weil sie den Korb nicht finden, weil die Beschilderung fehlt.“ 
Neben den zwei Strandkörben für alle gibt es im Seebad Warnemünde bislang fünf barrierefreie Strandaufgänge, eine barrierefreie Tourismus-Information, teilweise barrierefreie Toiletten, barrierefreie Parkplätze und an Aufgang 4 die Möglichkeit, einen Baderollstuhl auszuleihen. 

Tourismus für alle

Langfristig ist auch der Strand nur ein Aspekt von vielen im Bereich Freizeit und Tourismus. Kommune Inklusiv Rostock möchte eine partizipative Arbeitsgruppe zum Thema „Tourismus für alle“ gründen. Menschen mit Behinderung und anderen Teilhabe-Einschränkungen können künftig diskutieren, wo und wie die touristischen Angebote der Hansestadt noch inklusiver werden müssen.
 
Drei Männer sitzen in einem Strandkorb. Eine Person sitzt im Rollstuhl. Sie bekommen einen Kaffee serviert.

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