Modellkommunen stellen sich vor: Erlangen, Nieder-Olm, Rostock, Schneverdingen und Schwäbisch Gmünd

Ein junger Mann und eine junge Frau schauen sich Blumen an einem Marktstand an. Der junge Mann hat das Down-Syndrom.

Bonn, Februar 2017

Erlangen, Nieder-Olm, Rostock, Schneverdingen und Schwäbisch Gmünd. Das sind die Namen von denen, die es geschafft haben. Die fünf Städte und Gemeinden haben sich unter über 120 Mitbewerbern durchgesetzt. In den nächsten Jahren sind sie Teil der Initiative Kommune Inklusiv. Sie engagieren sich in dieser Zeit wie noch nie für Vielfalt, Beteiligung und Selbstentfaltung.

Einige Bewerber haben das in den letzten Jahren schon getan. Zum Beispiel Schwäbisch Gmünd. Andere haben kaum Erfahrungen mit Inklusion, wie die Kleinstadt Schneverdingen. Die Teilnehmenden gehen mit ganz unterschiedlichen Ausgangslagen in das Projekt. Dabei können ein paar von ihnen noch nicht so richtig fassen, dass sie zu den letzten Fünf gehören.

Erst Verunsicherung, dann Freude

Cornelia Basara ist Verantwortliche des Bereichs Inklusion im Büro für Chancengleichheit und Vielfalt in Erlangen. Sie kümmert sich um das Projekt Kommune Inklusiv. „Wir waren sehr unsicher, ob wir dabei sind. Denn Erlangen hat schon viel in Inklusion investiert. Wir hatten Angst, dass wir womöglich zu weit sind“, erklärt sie. Doch die Zusage kam – und damit die Freude. Ein ähnliches Wechselspiel der Gefühle gab es in Nieder-Olm. „Ich hätte vor Glück einen Purzelbaum schlagen können, wenn das körperlich ginge“, lacht die mit Glasknochen geborene Gracia Schade.

Sie ist Geschäftsführerin des Zentrums für selbstbestimmtes Leben und hat die Bewerbung der Verbandsgemeinde eingereicht. Gracia Schade war überrascht von der Zusage: „Wir haben nicht damit gerechnet. Irgendwann dachten wir einfach: Wir sind nicht gut genug. Auch um am Ende nicht zu enttäuscht zu sein. Umso schöner war es dann, als die positive Nachricht kam.“

Ein gutes Gefühl

Die gleiche Strategie verfolgte Rostocks Senator Steffen Bockhahn. Nach dem Auswahlgespräch hatte er das Gefühl, die Hansestadt hätte sehr gute Chancen auf das Projekt. „Ich habe versucht, mich nicht in dieses positive Gefühl hineinzusteigern. Dann wäre die Fallhöhe später nämlich besonders schlimm gewesen.“ Getäuscht hat sein persönlicher Eindruck den Senator für Jugend und Soziales aber nicht. Auch Rostock gehört zu den Modellkommunen.

„Die Zusage kam an einem Tag, von dem ich dachte, er könnte kein guter mehr werden. Dann rief die Aktion Mensch an. Und er hat es doch noch geschafft“, grinst Steffen Bockhahn. Bei Sandra Sanwald aus Schwäbisch Gmünd hat der Anruf einen gehörigen Energieschub ausgelöst: „Es ist ein riesen Geschenk, unter so vielen Kommunen ausgewählt worden zu sein. Vor allem aber ist es eine Chance, sich weiterzuentwickeln.“ Ob sie damit gerechnet habe? „Ich habe es zumindest nicht ausgeschlossen“, lächelt die Inklusionsbeauftragte der Stadt.

Auftakt des Projekts im Februar

Zuversichtlich waren auch die Bewerber aus Schneverdingen. Besonders Lebenshilfe-Geschäftsführer Gerhard Suder: „Nach den Gesprächen vor Ort habe ich mit einer positiven Nachricht gerechnet. Ich bin sehr glücklich, dass wir dabei sind.“ Alle Bewerberinnen und Bewerber sind also hoch motiviert. Ihnen ist aber auch klar, dass in den nächsten Jahren viel Arbeit auf sie zukommt. Auf ihre Ergebnisse freuen wir uns schon jetzt!

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