Das wir gewinnt

Lieblingseis in Leichter Sprache

Das Eiscafé Dolomiti ist der Publikumsmagnet in Helmstedt, sobald die ersten Sonnenstrahlen den Sommer einläuten. Damit sich noch mehr Menschen an den leckeren Eiskreationen erfreuen können, bietet das Eiscafé seine Eiskarte jetzt auch in Leichter Sprache an. Möglich gemacht hat das unser Förderangebot #1BarriereWeniger.
Eine Gruppe von Menschen steht lachend vor dem Eiscafé Dolomiti.

Eiscafé und Lebenshilfe: Gemeinsam gegen Barrieren

Bunte Eiskreationen, eine fröhliche Atmosphäre locken zahlreiche Gäste in das kleine Eiscafé - darunter auch viele Menschen mit Lernschwierigkeiten. Allerdings beschränkten sich deren Bestellungen meist auf eine einzige Eiskugel. „Aus irgendeinem Grund trauten sie sich nicht, einen größeren Eisbecher zu bestellen“, stelle Café-Besitzer Cesare De Vita fest. Um das zu ändern, tat sich der Eiscafé-Inhaber im Rahmen unseres Förderangebot #1BarriereWeniger mit der örtlichen Lebenshilfe zusammen:

Gemeinsam mit Kerstin Rüster, Koordinatorin für Unterstützte Kommunikation der Lebenshilfe Helmstedt-Wolfenbüttel, war der Grund für die Zurückhaltung der Gäste mit Behinderung schnell gefunden: „Die Bilder der Eisbecher und die zugehörigen Preise waren bunt verteilt und die Allergene mussten kleingedruckt am Rand gesucht werden. So eine klassische Speisekarte stellt für viele Menschen mit Lernschwierigkeiten eine große Barriere dar. “ Vielen von ihnen fehle aufgrund ihrer Behinderung zudem das Zahlenverständnis, um zu erkennen, ob sie genug Münzen für einen Eisbecher für 5,50 Euro dabeihaben.

Eine Seite der Speisekarte in Leichter Sprache.

Verständlich für alle: die barrierefreie Speisekarte

Das Eiscafé und der Dienst für Unterstützte Kommunikation zögerten nicht lang. Gemeinsam entwickelten sie in wenigen Wochen mit Menschen mit Lernschwierigkeiten ein ganz neues Speisekarten-Konzept: Auf einer neu designten Eiskarte wurden die Bilder der Eiskreationen auf gleicher Höhe mit dem Preis und möglichen Allergenen dargestellt. Durch die Visualisierung des Preises als kleine Piktogramme von Euro-Münzen, können die Kund*innen mit Behinderung außerdem ganz leicht erkennen, ob sie genug Geld für ihren Wunsch-Eisbecher dabeihaben  und gewinnen so wieder ein Stück mehr Selbstständigkeit im Alltag. Ob sich Allergene oder ungewünschter Alkohol in ihrem Lieblingseis befinden, können sie nun auf einen Blick durch Bilder der Zutaten erkennen.

Inhaber Cesare de Vita vor seinem Eiscafé.

Wenn die Menschen jetzt leichter an ihr Lieblingseis kommen, bin ich zufrieden. Das ist doch alles, was ich möchte!

Eiscafé-Inhaber Cesare De Vita freut sich, dass nun mehr Menschen in seinem Eiscafé miteinander ins Gespräch kommen.

Schnell und unkompliziert zu mehr Barrierefreiheit

Frau Schirren von der Lebenshilfe Helmstedt-Wolfenbüttel ist sich sicher, dass dieses Projekt als gutes Beispiel für weitere Privatunternehmen in der Region dienen wird. „Wir möchten noch mehr Unternehmen dafür gewinnen, durch das neue Förderprogramm Barrieren abzubauen. Die Beantragung hat wahnsinnig unkompliziert funktioniert – und das Fördergeld stand schnell zur Verfügung.“ Viele weitere Projekte, mit denen die Lebenshilfe und der Dienst für Unterstützte Kommunikation den Alltag in ihrer Region barrierefreier gestalten möchten, sind bereits in Planung.

Barrieren abbauen  das kannst du tun

Eine Legorampe vor einer Stufe. Im Anschnitt ist ein Rollstuhlreifen zu sehen, der über die Rampe rollt.

#1BarriereWeniger

Für weniger Barrieren im öffentlichen Raum: Wir fördern Ideen, die von unseren gemeinnützigen Projekt-Partnern in Zusammenarbeit mit Partnern aus der Privatwirtschaft oder öffentlich-rechtlichen Institutionen umgesetzt werden.
Blick aus einer offener Tür nach draußen. Auf der Tür klebt ein Aufkleber mit der Aufschrift "1#BarriereWeniger". Vor der Tür sieht man verschwimmen einen älteren Herrn mit Rollator.

Barrierefrei zur Fußpflege

Für eine barrierefreie Nachbarschaft: In Darmstadt haben sich die Sportgemeinschaft Eiche Darmstadt 1951 e. V. und die Fachfußpflegepraxis Simone Haese-Reitz zusammengetan. Im Rahmen unserer Förderaktion #1BarriereWeniger gestalteten sie den Eingangsbereich der Fußpflegepraxis barrierefrei, so dass endlich alle Kund*innen das Geschäft problemlos erreichen können.