Workshop „Der kommunale Sozialraum von morgen“

Leitung: Cornelia Daheim und Christian Schoon

Mit der Zukunftsforscherin Cornelia Daheim wagten die Teilnehmer des Workshops einen Blick in die Zukunft: Welche Herausforderungen kommen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten auf unsere Sozialräume zu? In welcher Beziehung stehen diese Herausforderungen zur Inklusion? Und welche Partner und Akteure haben die Möglichkeit, diese Herausforderungen besonders stark zu beeinflussen?

Mehrere Personen sitzen an einem Tisch und reden.

Die Moderatoren Cornelia Daheim und Christian Schoon ließen übliche Workshop-Methoden hinter sich und wählten mit einem eigens für die Tagung entwickelten „Serious Game“ eine spielerische Herangehensweise an das Thema Zukunft des kommunalen Sozialraums. Das Ergebnis: Keine pauschalen Antworten auf die großen Zukunftsfragen der Kommunen, aber zahlreiche kreative Ansätze und Ideen.

„Das Thema Zukunftsforschung gewinnt auch in Kommunen zunehmend an Bedeutung“, sagte Cornelia Daheim in ihrer Einführung. Wie sieht unsere Kommune in 10 oder 20 Jahren aus? Viele Kommunen haben bereits mögliche Zukunfts-Szenarien entwickelt, und auch der Deutsche Städtetag hat sich schon intensiv mit dem Thema beschäftigt. „Daraus lässt sich ableiten: Was bedeutet das für uns heute? Welche Handlungsalternativen ergeben sich dadurch für meine Kommune?“, so Cornelia Daheim.  

Fünf Personen reden miteinander.

Stärken des Spiels genutzt

Um das große und komplexe Thema Künftiger kommunaler Sozialraum anzugehen, verbanden die Teilnehmer des Workshops die Stärken eines Spiels (Kreativität, Dynamik, Interaktion) mit der sonst üblichen Workshop-Arbeit (Diskussionen und Brainstorming). Beim „Zukunftsspiel für den kommunalen Sozialraum“ erwürfelte sich je ein Spieler ein Szenarium für den Sozialraum mit unterschiedlichen Entwicklungsmöglichkeiten.

Dabei ging es um Themen wie politische Orientierung, Sozialgruppen, Megatrends und Begegnungsräume. Der Würfel entschied, in welche Richtung sich der Sozialraum entwickeln wird. Dann erdachte sich der Spielende in 60 Sekunden mögliche Auswirkungen und Konsequenzen für den kommunalen Sozialraum. Überzeugte er seine Gruppe von seiner erdachten Zukunft, erhielt er einen Punkt. Dabei ging es natürlich nicht darum zu gewinnen, sondern darum, gemeinsam Tendenzen und Trends zu entwickeln und sich über mögliche Konsequenzen auszutauschen.

Kreativität und Einsatz

Cornelia Daheim dankte dem Plenum für seine Kreativität und seinen Einsatz und ermutigte es, in den Kommunen weiter an möglichen Zukunftsmodellen und ihren Konsequenzen für die Gegenwart zu arbeiten. „Eines ist klar geworden: Die Grundhaltung ,Wir können eh nichts ändern an der Zukunft‘ herrscht bei Ihnen nicht vor“, sagte sie abschließend.

Schlaglichter aus den Spielrunden

Als zu erwartende Herausforderungen für den kommunalen Sozialraum der Zukunft wurden unter anderem benannt: Die zunehmende Digitalisierung und das Verschmelzen analoger und digitaler Begegnungsräume, die größer werdende Kluft zwischen Arm und Reich, Geschlechtergerechtigkeit sowie die Auswirkungen der Globalisierung.

Welchen Bezug zur Inklusion gibt es bei diesen Herausforderungen? Benannt wurden beispielsweise die Chancen, die virtuelle Realitäten für Inklusion bieten können, neue Beteiligungskonzepte sowie die zunehmende Bedeutung der lokalen Ebene im Zuge der Globalisierung.

Welche Akteure im Sozialraum haben maßgeblichen Einfluss auf diese Herausforderungen?
Die Teilnehmer nannten unter anderem die Generation Z (von etwa 1995 bis 2010 Geborene), den Dialog zwischen den Generationen sowie neue Institutionen, die sich neben den bestehenden, wie etwa Parteien oder Kirchen, etablieren werden. Auch der Einfluss künstlicher Intelligenzen wird zunehmen, so die Teilnehmer.